Klotzen in Kerpen

Die Umbauarbeiten an und in der ehemaligen Strumpffabrik in Kerpen, wo ein Tagungs- und Kommunikationszentrum entstehen soll, gehen zügig voran. Die Eröffnung ist für August geplant.

Kerpen. (fs) In der ehemaligen Strumpffabrik in Kerpen will ein Paar aus den Niederlanden ein Haus für Tagungen, Seminare und Familienfeiern eröffnen (der TV berichtete), in dem die Gäste sich selbst verpflegen können oder ein Catering buchen. Die Umbauarbeiten sind in vollem Gange.

"Wir versuchen, die alten Details mit modernen Ideen in die neue Wohnlandschaft der durchgängig restaurierten Strumpffabrik einzufügen. Das war von Beginn der vielfältigen Arbeiten im vergangenen Herbst an eine unserer Zielvorgaben, an die wir uns bewusst halten", sagt Eigentümerin Kiki Luneau.

So wurde unter anderem ein freigelegtes Gebälk sorgfältig abgeschliffen und ziert nun eine Wand im 70 Jahre alten Gebäude. Im Keller steht jetzt statt der Öltanks und der Öl-Heizung eine Holzpellets-Heizung samt Speicher. Sie heizt das Haus und versorgt gleichzeitig die zehn Badezimmer sowie den Wellnessbereich mit heißem Wasser.

"Wir nehmen vorwiegend Handwerker aus der Region, so lernen wir uns gleich untereinander kennen", berichtet Eigentümer Erwin van den Maagdenberg. Und besonders froh sind sie mit ihrem Bauleiter Horst Schlimpen.

Starke Hände und zeitweise ein Mini-Bagger waren nötig, um das Fundament teilweise freizugraben und trockenzulegen sowie Rohbau- und Trockenbauarbeiten zu erledigen.

Die Fliesenarbeiten mit Natursteinen in allen Badezimmern deuten bewusst auf den Gedanken der Nachhaltigkeit hin. Abgehängte Heizkörper, die durch neue ersetzt wurden, die Erneuerung der Elektroinstallation und der Einbau neuer Fenster gehörten mit zu den zeit- und kostenaufwendigen Arbeiten.

Neuer Parkplatz und Raum zum Spielen



Der Westflügel wurde so umgebaut, dass künftig Familienfeiern, Tagungen und Seminargruppen dort genügend Platz finden. Auch an einen behindertengerechten Wohnbereich wurde beim Bau des künftigen Kommunikationszentrums gedacht.

Neu geschaffene Parkplätze und ein Spielplatzareal sind bereits vorhanden. Rund um das Anwesen ist verwildertes Strauchwerk bereits entfernt worden. Noch in Planung sind die Grünanlage, Terrassen sowie ein Grillplatz.

Die Familie wohnt mit Sohn und Hund bereits im Haus. Kiki Luneau erzählt: "Wir fühlen uns sehr wohl, lieben die herrliche Landschaft und die freundlichen Menschen in der Eifel." Wenn im Spätsommer also die ersten Gäste eintreffen, wird die ehemalige Strumpffabrik am Rande des Burgdorfs vollends aus dem Dornröschenschlaf erwachen.

Ursprünglich vom Reichsarbeitsdienst errichtet, diente das Gebäude ab 1944 der Deutschen Wehrmacht als Lazarett. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Herrenstrümpfe in den Räumen hergestellt. Seitdem heißt das Gebäude im Volksmund Strumpffabrik.