Knöpfe im Ohr

DAUN. (vog) Terrorismus – dieses schwierige Thema hat schon gleich zum Auftakt von "Tatort Eifel" auf dem Programm gestanden. August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes (BND), Moderator Siegfried Tesche und Krimiautor Jacques Berndorf haben die vielen Facetten "informativ und unterhaltsam rüber gebracht", meinten die 120 Zuhörer.

 Brisantes Thema zum Auftakt von "Tatort Eifel": Terrorismus. Schriftsteller und Journalist Michael Preute alias Jacques Berndorf (Mitte), Moderator Siegfried Tesche (rechts) und August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, beleuchteten die vielen Facetten und stellten sich den Fragen des Publikums. Foto: Gabi Vogelsberg

Brisantes Thema zum Auftakt von "Tatort Eifel": Terrorismus. Schriftsteller und Journalist Michael Preute alias Jacques Berndorf (Mitte), Moderator Siegfried Tesche (rechts) und August Hanning, Präsident des Bundesnachrichtendienstes, beleuchteten die vielen Facetten und stellten sich den Fragen des Publikums. Foto: Gabi Vogelsberg

Höchste Sicherheitsstufe im Forum Daun: Unbemerkt von den Gästen hatten zwei Polizisten mit ihren Spürhunden jeden Winkel des Gebäudes untersucht. Mehrere Zivilbeamte und die gesamte Führungsriege der Dauner Polizei und Wittlicher Kripo mischten sich unters Publikum. BND-Präsident August Hanning hatte ständig drei Leibwächter im Schlepptau. Nur wer genau hinsah, konnte die Personenschützer ausmachen. Zwei Gymnasiasten tuschelten im Foyer: "Die haben Knöpfe im Ohr und sie sind die einzigen, die den roten Metallstecker mit dem goldenen Bundesadler tragen." Mit Hanning hatte "Tatort Eifel" einen prominenten Podiumsgast, der nur ausnahmsweise außerhalb des jährlichen BND-Symposiums auftrat. Grund: Berndorf hat mit Hilfe von Informationen eines Ex-BND-Agenten seinen neuen Thriller "Ein guter Mann" geschrieben (der TV berichtete).Der Autor hat zwei Jahre recherchiert. In seinem Buch spielt ein Selbstmordattentäter auch eine Rolle, ebenso wie die starke Belastung des Agenten-Daseins für dessen Familie. Ein Zuhörer meinte, dass familiäre Probleme doch anfällig für Korruption machen würden. Hanning: "Deshalb helfen wir auch, wenn beispielsweise eine Scheidung ansteht." Moderator Tesche, sehr versiert in puncto Terrorismus, hakte beim Thema Selbstmordattentäter nach. Der BND-Präsident erklärte: "Für die Hisbollah ist dieser Kult ein wichtiges Element, aber nicht immer sind religiöse Motive die Gründe." Um die Aufklärung im Ausland effektiv leisten zu können, hat der BND ein enges Netz aufgebaut. Es werden auch Informanten gekauft. "Mit wie viel Geld können ihre Agenten denn rumwerfen?", will ein Zuhörer wissen. "Informationen sind Waren und die kosten Geld. Für operative Aktionen gibt es Regularien. Je wichtiger die Information, desto mehr wird dafür bezahlt", antwortete Hanning - ohne konkret zu werden. Rudolf Latten resümierte den Abend: "Es war sehr interessant und auch wichtig, dass so was mal auf den Tisch kam." Ehefrau Maria ergänzt: "Man muss einfach mal gehört haben, wie es bei deren Arbeit im Ausland zugeht. Das machen die ja für unsere Sicherheit." Stefanie Lenartz fragt sich, "ob so ein Job überhaupt erstrebens- und lebenswert ist?"

Der MV Daun umrahmte die Veranstaltung mit Tatort- und James-Bond-Filmmelodien.

Morgen im TV: Interview mit BND-Präsident August Hanning über die Terrorgefahr für Deutschland und Rheinland-Pfalz im speziellen. Der BND-Präsident hat für die TV-Leser außerdem fünf Bücher signiert, die morgen verlost werden. Mehr zum Tatort Eifel auf den SEITEN 11 UND 25

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