Kollektiver Jubel im Wohnzimmer

OBERSTADTFELD. "Oh, wie ist das schön!" Riesenjubel in ganz Deutschland nach dem Viertelfinalsieg in Berlin gegen Argentinien. In Oberstadtfeld war der Trierische Volksfreund mit den Familien Bauer, Hallebach und Krisor im Wohnzimmer dabei

Die Fußball-WM spielt sich nicht nur in den großen Stadien des Landes ab, sondern in Kneipen, Vereinshäusern, Discos, im Garten und hauptsächlich in den heimischen Wohnzimmern. Hier sitzt "Otto Normalbürger" zwar nicht mittendrin, ist aber doch dabei bei dem großen Spektakel um das runde Leder. Bisher haben die drei Familien Bauer und Hallebach aus Oberstadtfeld und Familie Krisor aus Schutz sich die Deutschlandspiele immer zusammen angeschaut, das soll auch so bleiben. Bei Cola, Bier, Chips, Erdnüssen und Salzstangen machen sie es sich im Deutschlandtrikot, Mützen und mit Fähnchen gemütlich, dafür muss auch die Wohnzimmereinrichtung eine räumliche Änderung hinnehmen. Der Sieger des Krimis in Berlin steht für Fußballfan Ralf Hallebach schon vor den entscheidenden 90 Minuten fest. "Deutschland hat mannschaftlich immer besser gespielt, und deshalb gewinnen wir mit 3:2", sagt der Oberstadtfelder selbstbewusst. Auch sein Sohn Erik ist von einem Sieg überzeugt und tippt vorsichtig optimistisch ein 2:1. "Was haben die die ganze WM noch vor wenigen Monaten verteufelt, und jetzt sind alle begeistert", wundert sich Heinz Bauer über die Euphorie im Land. Zehn Minuten vor der Halbzeit wird es im Wohnzimmer etwas ruhiger. Argentinien ist ein anderes Kaliber und ein furioses Anfangstor für Deutschland, wie in den anderen Begegnungen, will nicht fallen. Nur die Kinder schmettern immer noch unverdrossen ihre Deutschland-Rufe. Die zweite Halbzeit beginnt auch im Wohnzimmer von Familie Hallebach mit Anfeuerungsrufen, aber schon zwei Minuten später stürzt das 1:0 für Argentinien die Fans in ein Tal des Entsetzens. Stille und Fassungslosigkeit bei den Oberstadtfelder Fußballfans. Ist dies nun das WM-Aus? Die Kinder Tobias, Niklas, Fabian, Patrick, Marvin, Maike und Erik glauben nicht daran. In der 80. Minute erlöst Klose die Wohnzimmerfans endlich von ihrem Leiden und erzielt den Ausgleich. Jetzt gibt es kein Halten mehr, Jubel und Freude nicht nur in Oberstadtfeld. Verlängerung, die kostet wahrlich Nerven. Der Elfmeter-Krimi mit dem tollen Ende für das deutsche Team lässt bei den Oberstadtfelder Fans alle Deiche brechen, das Wohnzimmer gleicht einem Hexenkessel. Und das wird beim Halbfinale nicht anders sein.

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