Kolumne Pitter Auf dass ein neues Maar entstehe

Derweil die Westfalen in Schlachthöfen fleißig an der zweiten Corona-Welle feilen, ist die Eifel noch voll auf Befreiung geeicht. Man darf hierzulande wieder baden, zum Beispiel in diversen Maaren.

Kolumne Pitter: Auf dass ein neues Maar entstehe
Foto: TV/Werhan, Michael

Wo die Eifeler in einen erbarmungslosen Auslesewettbewerb mit jenen erholungsuchenden Westfalen treten, die als Urlauber nicht mehr so flott fliegen wollen oder können. Pulvermaar statt Palma.

Das Problem: Entweder es ist kalt, dann will keiner ins Wasser. Oder es ist heiß, dann wollen für gewöhnlich „Milljunen“ ins Wasser. Dürfen tun das künftig aber nur 200, und die müssen sich vorher online anmelden. Da sind Überlebenstechniken wie Schnelligkeit, Zähigkeit und Starrsinn gefragt – oder schlicht schnelles Internet. Denn: Nur die Harten kommen in den Badegarten. Und es stehen ja auch nur drei Maare zum Baden im Vulkaneifelkreis zur Verfügung. Obwohl Mama Eifelnatur laut neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen fleißig am Nachschub arbeitet. Unter unseren Füßen quillt Magma empor, der Boden hebt sich langsam, aber sicher. Eines Tages wird das glühende Zeug wieder aufs Grundwasser treffen, falls bis dahin die Dürresommer auch mal Pause machten, und den dann Lebenden die Brocken um die Ohren schmeißen. Auf dass ein neues Maar entstehe.

Kolumne Pitter: Auf dass ein neues Maar entstehe
Foto: TV/Werhan, Michael

Eifel im Jahr 3020: Westfalen legen morgens um 7 Uhr ihr Handtuch am noch spärlich bewachsenen Ufer aus und die Einheimischen machen dazu die Faust in der Tasche…

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