Militär Kommandeur mit Eifeler Wurzeln führt nun das Dauner Bataillon

Daun · Theobald Schneider stammt aus dem Eifelkreis Bitburg-Prüm und hat eine neue Aufgabe in der Kreisstadt übernommen. Mehr als 1000 Soldaten und Zivilbeschäftigte sind ihm unterstellt.

 Wechsel in der Dauner Kaserne: Brigadegeneral Peter Richert (Mitte) hat das Kommando über das das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 von Oberstleutnant Carsten Berger (rechts) an Oberstleutnant Theobald Schneider übergeben.

Wechsel in der Dauner Kaserne: Brigadegeneral Peter Richert (Mitte) hat das Kommando über das das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 von Oberstleutnant Carsten Berger (rechts) an Oberstleutnant Theobald Schneider übergeben.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Daun und die Bundeswehr: Das ist eine gewachsene Verbindung, die vor etwas mehr als 50 Jahren ihren Anfang genommen hat. Bei offiziellen Anlässen wird stets darauf hingewiesen, wie stark Stadt und Soldaten längst miteinander verbunden sind. Viele Bundeswehrangehörige, die in den vergangenen Jahrzehnten aus den unterschiedlichsten Ecken Deutschlands zum Dienst in die Kreisstadt kamen, haben sich in der Region niedergelassen und Wurzeln geschlagen.

Wurzeln geschlagen hat er hier zwar nicht, aber für den neuen Kommandeur des in der Heinrich-Hertz-Kaserne stationierten Bataillons Elektronische Kampfführung (Eloka) 931 ist die Kreis­stadt kein unbekanntes Terrain. 1996 trat Theobald Schneider hier seinen Grundwehrdienst an, war später nochmal für mehrere Jahre in Daun eingesetzt.

Kein Wunder, dass der 41-Jährige im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund sagt: „Dass ich hier nun Kommandeur bin, ist für mich wie nach Hause kommen.“ Und er ist ein Eifeler Junge: Der studierte Pädagoge stammt aus Ernzen im Eifelkreis Bitburg-Prüm. Zuletzt hat er im Verteidigungsministerium in Bonn gearbeitet, wo er auch mit seiner Familie lebt. Nun ist der Weg zur Arbeit etwas länger, denn Schneider wird zwischen Daun und der früheren Hauptstadt pendeln.

Beim Bataillonsappell wird der Kommandowechsel offiziell vollzogen: Der Chef der Eloka-Truppen der Bundeswehr, Brigadegeneral Peter Richert, verabschiedet Schneiders Vorgänger Oberstleutnant Carsten Berger, der nach etwas mehr als drei Jahren die Eifel  verlässt.

Der erinnert in seiner Abschiedsrede an markante Ereignisse in seiner Zeit in Daun: an die Feier zum 50-jährigen Bestehen des Standorts vor drei Jahren; daran, dass Ende 2015 gut 100 Soldaten und Beamte bei der Erfassung von Flüchtlingen im Einsatz waren; daran, dass das Bataillon seit Frühjahr 2017 dem neuen Bundeswehr-Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum unterstellt ist; daran, dass Mali ein weiteres Einsatzgebiet wurde. Für Berger geht es nun aus dem beschaulichen Daun in eine europäische Metropole: zur Nato nach Brüssel.

Die Dauner Kaserne ist für die Bundeswehr das „Ohr zur Welt“, denn dort werden rund um die Uhr Informationen zusammengetragen, um mögliche Gefahren für die Soldaten rechtzeitig erkennen und melden zu können. Aber der Standort hat nicht nur militärische, sondern für die Region auch große wirtschaftliche Bedeutung als großer Arbeitgeber, mehr als 1000 Soldaten und Zivilbeschäftigte arbeiten in Daun.

Heute steht der Standort Daun nicht mehr zur Disposition, aber in der Vergangenheit stand er mehrmals auf der Kippe. 1993 kam die Heinrich-Hertz-Kaserne um eine mögliche Schließung herum und blieb auch 2004 bei einer Umstrukturierung erhalten.

Sorgen um den Erhalt gab es dann wieder vor sieben Jahren, aber im Herbst 2011 gab es Entwarnung, als der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière verkündete, dass Daun nicht nur bestehen bleibe, sondern sogar ausgebaut werde. Stationiert sind am Standort Daun das Bataillon Elektronische Kampfführung 931 und die Auswertezentrale Elektronische Kampfführung.

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