Kommentar: Bedrohlicher Riss

Kommentar von Mario Hübner

Der Weg zurück an die Spitze ist Heribert Schmitz missglückt. Und dass, obwohl er im Vorfeld sein Comeback gut vorbereitet – sprich möglichst viele Leute hinter sich gebracht – hat. Dem Zufall würde er als erfahrener wie gewiefter Kommunalpolitiker eine derart wichtige Entscheidung nicht überlassen. Dessen darf man sich sicher sein. Dass es dennoch für ihn nicht gereicht hat, lässt vermuten, dass der Name Schmitz für viele in der Gruppierung mittlerweile ein rotes Tuch ist. Gründe dürften sein oftmals polterndes Auftreten und vereinnahmendes Wesen sein. Das hat schon etwas von Allmachtsanspruch. Dennoch sollten auch seine Kritiker nicht vergessen: Maßgeblich Schmitz’ Wirken hat die UWG ihre Bekanntheit und letztlich auch ihren Erfolg zu verdanken. Die Wahlniederlage gegen Klaus Reinert um den Vorsitzendenposten ist Schmitz’ zweite und wohl entscheidende Niederlage innerhalb der UWG. Erstens hat er im Vorfeld der Kommunalwahl zu hoch gepokert, indem er mit Listenplatz drei vorlieb genommen hat – im sicheren Gefühl, dass der für den Wiedereinzug in den Stadtrat reicht. Hat er aber nicht. Der erneute Anlauf – der Kampf um den Vorsitz – stellte somit seine einzig verbliebene Chance dar, der Gruppe nochmals seinen Stempel aufzudrücken. Nun schwindet sein Einfluss, die UWG ist in zwei Lager gespalten.
Wenn es aber der Gruppierung und besonders dem neuen Vorstand nicht rasch gelingt, den innerparteilichen Riss zu kitten, um sich wieder Sachthemen zu widmen und weiter am eigenen Profil zu arbeiten, wird sie spätestens bei der nächsten Kommunalwahl verschwinden.
Denn vor allem mit der Wählergruppe Möller hat die UWG – zumindest in der Kernstadt – ernsthafte Konkurrenz bekommen. Denn die wird mit Sicherheit weiter auf sich aufmerksam machen.

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