Kommt Harald, geht der Hefeteig

GEROLSTEIN. Zum Jubiläum zurück zu den Wurzeln: Die Kabarettistinnen Anke Brausch und Claudia Thiel, ehemalige Gerolsteiner Gymnasiastinnen, stehen seit zehn Jahren als "Die Weibsbilder" auf der Bühne. Vor ausverkauften Rängen im Rondell haben sie mit einem fulminanten "Best-of-Programm" begeistert.

Eine tolle Geburtstagsfeier mit 400 Gästen. Obwohl die "Weibsbilder" schon seit einem Jahrzehnt - anfangs nur durch die Eifel - mittlerweile durch Westdeutschland touren, gibt es immer noch Zuschauer im Publikum, für die ihre Show Premiere bedeutet. Helmut Pick aus Duppach amüsierte sich prächtig. Ihm gefielen die ironisch-witzigen Darstellungen im breiten Spektrum vom Alltag bis zur Politik. Auch Gisbert und Magda Wald aus Birgel erlebten die Kabarettistinnen zum ersten Mal. Magda Wald: "Es ist einfach toll. Wir haben viel gelacht. Ein herrlicher Abend." Vor allem der Part, bei dem die Kabarettistinnen im Stil des Kinder-Ratespiels "Dingsda" die Wörter "Angela Merkel" erklärten, kam an. Brausch: "Die hat was ganz Ekeliges vor. Die will die Arbeitslosen halbieren." Thiel konterte: "Bääh, dann gibt es meinen arbeitslosen Onkel ja zwei Mal." Beim Bühnenrückblick nahmen die "Weibsbilder" ungesunde Lebensweisen ebenso auf die Schippe wie Gesundheitsfanatiker. Die Palette reichte vom "Menstruieren für den Frieden" bis hin zum Esoterik-Trip, als Thiel alias "Gundula" die Urin-Eigenbehandlung empfahl - für straffe Haut. Mit hämischem Blick in die Stadthalle sagte sie: "Und deshalb altert das Publikum in Reihe eins und zwei so vor sich hin." Gelächter pur. Beim Rückblick durften auch die "wissenschaftlichen Thesen á la Britta Mies-Schnake" (Brausch) nicht fehlen. Um die Einteilung der Männerwelt in Kategorien zu verdeutlichen, holte sie vier Herren auf die Bühne. Sie unterzogen sich dem "Underwear-Check" und zogen Unterhosen der Sparten Feinripp, Boxershorts, Tiger-Tanga und Po-Heber (männlicher Wonder-Bra) an. Das Publikum grölte. In den hinteren Reihen hielt die Gäste nichts mehr auf den Stühlen. Sie standen auf, um einen besseren Blick zu erhaschen. Heinz Schend aus Gerolstein resümierte: "Es ist sehr gut wie immer. Klasse ist, wie sie das Publikum einbeziehen." Das sah auch Bernadette Michels aus Mannebach so: "Wahnsinn. Ich bin begeistert von ihrer Spontaneität." Ihr Partner Stephan wurde von Thiel als die legendäre Figur "Harald" auf die Bühne geholt. Sie sagte: "Für dich lass ich sogar einen Hefeteig gehen." Sie wollte den schlanken "Harald" von ihrer Rubens-Figur überzeugen. Mit viel Selbstironie: "Meine Maße sind 88-75-103 - und das ist nur das linke Bein." Zum perfekten Körper gehöre auch Sport - bei den Weibsbildern in verbaler und musikalischer Weise im Angebot. Für diesen Teil aus dem "Best-Of-Programm" kam Dirk Auel, der dem Ensemble von 1997 bis 2001 als Musiker angehörte, auf die Bühne. Nach drei Stunden Zwerchfell-Massage zog das begeisterte Jubiläums-Publikum von dannen. Eine Zuhörerin aus Heisdorf resümierte: "Es hat mir sehr gut gefallen. Die zwei Weibsbilder kann man sich immer wieder ansehen und anhören."

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