Konsequente Kontrollen machen sich bezahlt

DAUN. Ein Jahr runter, im nächsten wieder rauf: Die Zahl der registrierten Unfälle im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun (PI) ist im vergangenen Jahr um zehn Prozent gestiegen und liegt nun etwa wieder auf dem Niveau von 2004.

 Steigerung gegenüber 2004: Mehr als 2000 Mal hat es im vergangenen Jahr (wie hier bei Ellscheid) im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun "gekracht".Foto: TV-Archiv/Helmut Gassen

Steigerung gegenüber 2004: Mehr als 2000 Mal hat es im vergangenen Jahr (wie hier bei Ellscheid) im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Daun "gekracht".Foto: TV-Archiv/Helmut Gassen

Die Gesamtzahl der Unfälle im Bereich der PI Daun (Verbandsgemeinde Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg; die VG Obere Kyll wird von der PI Prüm mitbetreut) ist im vergangenen Jahr auf 2101 gestiegen (2004: 1910), aber die Zahl der Unfälle mit Personenschäden ist in etwa gleich geblieben. Deutlich nach oben ist wiederum die Zahl der Wildunfälle gegangen: um 121 steig die Zahl auf 821 (Vorjahr 701). Unfälle dieser Art machen mittlerweile fast 40 Prozent der Gesamtzahl aus. Vorgestellt wurde die Bilanz für 2005 wieder vom Verkehrssicherheitsberater der PI Daun, Horst Krämer. Er berichtete, dass fünf Menschen im vergangenen Jahr bei Unfällen ums Leben gekommen sind, einer mehr als 2004. Die Zahl der Schwer- und Leichtverletzten sei in etwa gleich geblieben.Sehr gefährdet: Senioren und junge Fahrer

Altbekanntes hatte Krämer zu der speziellen Gruppe der Fahrer in der Altersgruppe von 18 bis 24 Jahren zu berichten: "Sie sind nach wie vor, bezogen auf den Bevölkerungsanteil, Risikogruppe Nummer 1 bei den Unfällen." Insgesamt seien 628 Unfälle mit Fahrer aus diesem Altersbereich zu verzeichnen, ein Plus von knapp fünf Prozent. Demnächst wird Krämer die Statistik erweitern müssen: Wenn das Modellprojekt "Fahren mit 17" angelaufen ist und auch diese Gruppe zur Gesamtunfallzahl beitragen wird. Als zweite Risikogruppe - mit steigender Tendenz - nannte Krämer die Senioren. Die Zahl der Unfälle, an denen ältere Menschen (65 Jahre und älter) beteiligt waren, sei um fast 30 Prozent gestiegen. Als Gründe führt die Polizei "nachlassende Konzentration und Sehkraft und die daraus resultierende Überschätzung der eigenen Fähigkeiten" an. In "vertretbarem Rahmen" hat sich hingegen die Zahl der Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren, entwickelt. Die Zahl dieser Unfälle macht an den Gesamtunfallzahlen lediglich 1,14 Prozent. Als positiv verbucht Krämer, dass in den vergangenen Jahren im Bereich der PI Daun kein Kind bei einem Verkehrsunfall getötet wurde. Die Hauptursache für die Unfälle hat sich auch 2005 nicht geändert: Es wird zu schnell gefahren. Seit längerem beugt dem die Polizei durch verstärkte Kontrollen vor. "In den vergangenen beiden Jahren ist soviel kontrolliert worden wie nie zuvor", stellte Krämer fest. Mit Erfolg, wie die Bilanz 2005 ausweist: Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Unfälle, bei denen zu hohe Geschwindigkeit Ursache war, um fast sieben Prozent zurückgegangen. Die deutliche Zunahme der Kontrollen ist möglich, weil die Polizeibeamten mit einer Laserpistole ausgerüstet sind. Dafür ist kein großer Aufwand (wie bei einem Radarwagen) nötig, und das Gerät kann flexibel - bei Bedarf mehrmals täglich - eingesetzt werden. Und es gibt einen weiteren Vorteil gegenüber einem Kontrollfahrzeug: Die Laserpistole kann auch unauffällig eingesetzt werden. Konstant geblieben ist die Zahl der Unfälle, bei denen Alkohol im Spiel war. Wie 2004 waren es auch im vergangenen Jahr 48 Unfälle. Vor zwei Jahren waren es noch mehr als 70. Auch hier ist festzustellen, dass die verstärkten Kontrollen gefruchtet haben.

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