Bauarbeiten Grüne halten Kosten im Blick

Gerolstein · Der Kyllumbau vor dem Bahnhof in Gerolstein soll im Frühjahr beginnen. Zuvor herrscht in den städtischen Gremien aber noch Diskussionsbedarf über die Kosten.

 Der zweite Abschnitt des Kyllumbaus in Gerolstein vor dem Bahnhof hat noch nicht begonnen, die geplanten Kosten aber sorgen bereits für Diskussionen.

Der zweite Abschnitt des Kyllumbaus in Gerolstein vor dem Bahnhof hat noch nicht begonnen, die geplanten Kosten aber sorgen bereits für Diskussionen.

Foto: Mario Hübner

Die Bagger sind noch nicht angerückt, dennoch beschäftigt die Gerolsteiner Stadtpolitiker der nächste Abschnitt des Kyllumbaus – von der Hochbrücke entlang des Bahnhofs bis hin zur Post – bereits jetzt schon intensiv. Auf Antrag der Grünen wurde das Vorhaben erneut auf die Tagesordnung des Bauausschusses gesetzt. Denn die sehen auf die Stadt Mehrkosten gegenüber der ursprünglichen Veranschlagung zukommen und fordern daher, umzuplanen und rechtzeitig gegenzusteuern. Zu frisch ist bei ihnen noch die Erinnerung an den ersten Bauabschnitt (vor dem Rathaus), wo von einer Million Euro Baukosten ausgegangen wurde und es dann gut eine Viertelmillion Euro mehr wurde – trotz Mahnens und frühzeitiger Intervention.

 So sagte Grünen-Sprecher Tim Steen diesmal: „Für den zweiten Bauabschnitt des Projektes Stadt im Fluss liegt zur Zeit eine Planung vor, die nur teilweise zu 90 Prozent gefördert wird. Die ADD lehnt eine Förderung der obersten Stufen der geplanten Treppenanlage ab.“

Da die Stadt aber im Rahmen des geplanten Stadtumbaus erhebliche Investitionen in den nächsten Jahren zu tätigen habe und die Verschuldung dadurch ansteigen werde, müssten die Investitionen auf das Notwendige begrenzt werden, meinte Steen. Er drängte daher darauf, das Planungsbüro Reihsner zu beauftragen, die Planung für den zweiten Bauabschnitt des Projekts Stadt im Fluss so zu überarbeiten, dass das gesamte Projekt zu 90 Prozent gefördert werde.

Zu einem gleichlautenden Beschluss kam es aber nicht, vielmehr einigte sich der Ausschuss darauf, das Thema bis zur nächsten Sitzung zu vertagen. Bis dahin soll die Verwaltung in Abstimmung mit dem Planungsbüro exakt erarbeiten, für welche Positionen es einen 90-prozentigen Zuschuss (wie beim Gewässerrenaturierungsprogramm Blau plus üblich) gebe und wofür weniger.

Die Verwaltung wies aber bereits darauf hin, dass nach Vorgabe der Landesbehörde der obere Bereich, der in den Bahnhofsvorplatz mündet, wohl nicht mehr über Blau plus (90 Prozent) bezuschusst werde, sondern über das für Gerolstein ebenfalls zugesagte Stadtumbauprogramm – und demnach mit 75 Prozent. Begründung: Dieser Teil diene nicht mehr der Renaturierung des Kyllufers.

Steen wiederum sieht eine andere Logik dahinter. Er behauptet: „Da der erste Bauabschnitt des Kyllumbaus  wesentlich teurer als die ursprünglich hierfür geplante eine Million Euro wurde, werden die Mittel für den zweiten Bauabschnitt entsprechend gekürzt.“ Das sehen sowohl die Verwaltung als auch die SPD anders. So sagte deren Sprecher Uwe Schneider: „Es ist eine lange bekannte Problematik, dass das Land im Rahmen von Blau plus nur bis zu bestimmten Bereichen den Gewässerumbau mit eben jenen 90 Prozent fördert. Und wenn dann die obersten oder die obersten beiden Sitzstufen nicht dazugehören, so müssen sie dennoch gebaut werden. Ich jedenfalls könnte mitv den Mehrkosten leben. Wir sollten so weiterplanen.“

Auf jeden Fall soll das Vorhaben in diesem Frühjahr begonnen und bis zum Jahresende 2018 abgeschlossen sein. Im Jahr darauf soll der angrenzende Bahnhofs- und Postvorplatz umgebaut werden.

Die Kosten für den Kyllumbau sind mit 523 000 Euro veranschlagt, es wird mit 450 000 bis 460 000 Euro Zuschuss gerechnet. Der Eigenanteil der Stadt wird nach jetziger Planung bei mindestens 60 000 Euro liegen.

Ursprünglich sollte der zweite Abschnitt des Kyllumbaus in Gerolstein 940 000 Euro kosten.

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