Kreis saniert Schulen für 4,3 Millionen Euro

Gerolstein/Daun · Die Sanierungen an Schulgebäuden in Trägerschaft des Landkreises Vulkaneifel im Zuge des Konjunkturpakets II sind zum Jahresende 2011 abgeschlossen worden. Der Kreis als Schulträger erhofft sich durch die Maßnahmen eine Energieersparnis von einem Drittel. Doch es ist noch einiges zu tun.

Gerolstein/Daun. Das Thomas- Morus-Gymnasium (TMG) Daun hat seit Oktober 2011 einen neuen Fachklassentrakt. Die Schule ist eine von acht Einrichtungen in Trägerschaft des Kreises, die im Zuge des Konjunkturpakets II seit 2009 saniert werden konnte. "Für uns war das Konjunkturpaket letztlich die Chance, überhaupt etwas an den Schulen zu machen", sagt Heinz-Peter Hoffmann, Abteilungsleiter Bauen, Umwelt, Schulen und Kultur der Kreisverwaltung Vulkaneifel.
Insgesamt flossen in den vergangenen zwei Jahren rund 2,86 Millionen Euro an Zuschüssen vom Bund in die Sanierung der Gebäude. Bei tatsächlichen Baukosten in Höhe von knapp 4,3 Millionen Euro macht das einen Anteil von rund 66 Prozent an den Gesamtkosten aus. Während mit rund 2,5 Millionen Euro der größte Teil in die Erweiterung und den Umbau des TMG gesteckt wurde, in dem unter anderem eine Mensa entstand, kam der Rest der Investitionen fast ausschließlich der energetischen Sanierung der Schulen zugute (siehe Extra).
Weniger Heizkörper


Von den Maßnahmen erhofft sich Hoffmann vor allem eine Energieersparnis. Durch die Sanierung habe man beispielsweise die Anzahl der Heizkörper am St.- Matthias-Gymnasium in Gerolstein von 334 auf 269, in der Berufsbildenden Schule (BBS) Gerolstein von 171 auf 111 reduzieren können. Zudem werden zwei von vier Heizkesseln der BBS nicht mehr benötigt. "Ich gehe davon aus, dass sich dadurch der Energieverbrauch um ein Drittel verringert", sagt Hoffmann. Bei der BBS entspricht das einer Einsparung von circa 300 000 Kilowattstunden im Jahr. Bei einem durchschnittlichen Gaspreis von 20 Cent pro Kilowattstunde sind das 60 000 Euro. Ergebnisse könne man aber erst Ende 2012 liefern. Hoffmanns Betonung liegt auf der Verringerung des Energieverbrauchs. Ob dadurch auch tatsächlich Kosten im Vergleich zum Vorjahr eingespart werden könnten, könne er angesichts der steigenden Energiepreise nicht voraussagen. Aber: Ohne Sanierung wären dann auch die Energiekosten deutlich gestiegen.
Neben der BBS Gerolstein und dem TMG Daun ist die energetische Sanierung des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (GSG) in Daun und des St.- Matthias-Gymnasiums in Gerolstein abgeschlossen. Dies bedeutet, dass dort bereits die Außenfassaden, die Fenster und zum größten Teil die Dächer erneuert wurden. Bei anderen Schulen wie beispielsweise der Realschule Daun stehe man hier jedoch erst am Anfang.
"Wenn wir energetisch weiterdenken, dann stünden als nächstes Arbeiten an, die die Haustechnik betreffen", sagt Hoffmann. "Ich bin jedoch gespannt, ob wir weitere Sanierungen ohne Zuschüsse in diesem Umfang weiterführen können. Solange hoffen wir, dass unsere Pumpen und Brenner so lange wie möglich mitmachen. Denn den Segen eines neuen Konjunkturpakets sehe ich noch nicht am Horizont."Meinung

Richtige Richtung
Trotz klammer Kassen sind Investitionen in die Infrastruktur nötig. Die Sanierung der kreiseigenen Schulgebäude spart zudem Kosten - ganz gleich, ob die Energiepreise steigen oder nicht. Wer weniger Energie verbraucht, muss am Jahresende auch weniger zahlen. Die Arbeiten waren jedoch nur ein erster Schritt in die richtige Richtung. Denkt man energetisch weiter, dann müssen nach alten Dächern und Fassaden weitere Heizkörper, -kessel und Rohre erneuert werden. Je schneller, desto besser - andernfalls verschiebt man den Verfall nur in die Zukunft. Darauf zu spekulieren, dass dann mehr Geld für Sanierungen zur Verfügung steht, ist gewagt. Solange der Kreis kein Geld hat, sind Land und Bund bei der Finanzierung gefordert. f.straub@volksfreund.deExtra

Mit 2 497 501,09 Euro nimmt die Erweiterung des Thomas-Morus-Gymnasiums mehr als die Hälfte der Kosten von 4 320 176, 32 Euro ein, die insgesamt in die Sanierung der Schulen in Trägerschaft des Landkreises Vulkaneifel geflossen sind. In den anderen kreiseigenen Schulen verteilten sich die Kosten wie folgt: Geschwister-Scholl-Gymnasium Daun: Fassadensanierung/Innenhof (132 935,63 Euro); Realschule Daun: Fassadensanierung (203 047,93 Euro); Förderschule Gerolstein: Erneuerung der Fenster (172 797,70 Euro); St.-Matthias-Gymnasium Gerolstein: Erneuerung der Heizkörper und der Heizungsunterverteilung (440 412,99 Euro); Berufsbildende Schule Gerolstein: Erneuerung der Heizkörper, Fernwärmeleitung im Hauptgebäude und in der Turnhalle, Erneuerung der Lüftungsanlage der Turnhalle, Sanierung des Turnhallendachs (465 968,65 Euro); Realschule Hillesheim: Erneuerung der Fensteranlage (160 872,41 Euro); Hubertus-Rader-Förderzentrum Gerolstein: Sanierung des Bewegungsbads, Einbau einer Behindertentoilette (245 639,92 Euro). fas

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