Corona Impf-Unterstützung: Vulkaneifelkreis wäre gerüstet

Daun/Hillesheim · „Volle Flexibilität“ in Aussicht gestellt: Wenn gewünscht, wäre kurzfristige Wiederherstellung des Impfbetriebs möglich. Man sei im Austausch mit der Landesregierung und strebe gemeinsame Planungen an.

 15.11.2021, Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Mitarbeiter einer Corona-Teststation auf dem Marktplatz vor dem Rathaus hat Teströhrchen in der Hand. Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

15.11.2021, Baden-Württemberg, Tübingen: Ein Mitarbeiter einer Corona-Teststation auf dem Marktplatz vor dem Rathaus hat Teströhrchen in der Hand. Foto: Marijan Murat/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Foto: dpa/Marijan Murat

Impfen, boostern, 3G, 2G, 2G plus Test: Corona beherrscht wieder die Schlagzeilen. Mittlerweile liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland mit mehr als 300 so hoch wie noch nie, und allenthalben wird diskutiert: Was tun, um die vierte Welle zu brechen? Im Kreis Vulkaneifel ist die Inzidenz deutlich niedriger, am Dienstag betrug sie 119. Die Quote der vollständig Geimpften lag Ende September bei mehr etwas mehr als 80 Prozent, überdurchschnittlich hoch im Vergleich zu den damaligen Zahlen im Land und im Bund. Erreicht wurde das im Zusammenspiel von Impfzentrum in Hillesheim und dem Einsatz der Arztpraxen.

Ein maßgeblicher Baustein ist allerdings weggefallen: Ende September wurden bundesweit alle Impfzentren geschlossen, so auch das in der Markthalle in Hillesheim. Neun Zentren sollen aber angesichts der rasant steigenden Infektionszahlen in Rheinland-Pfalz wieder öffnen, die Rede ist von Anlaufstellen in den großen Städten wie Trier, Koblenz, Mainz oder Ludwigshafen.

Wäre dann auch in Hillesheim eine Wiedereröffnung möglich, hat der TV die Kreisverwaltung gefragt. Die teilt mit: „Bei Schließung des Impfzentrums war es der Wille aller Beteiligten, dass bei entsprechendem Bedarf eine kurzfristige Wiederherstellung des Impfbetriebs jederzeit möglich ist.“ Die wichtigsten Einrichtungsgegenstände, Messebauwände, EDV-Ausstattung seien eingelagert, medizinische Ausrüstungen und Gegenstände im kreiseigenen Impfmobil deponiert worden. „Das Mobil steht in Gerolstein und jederzeit zur Verfügung.“ Wenn gewünscht, werde der Kreis Ärzte und Ärztinnen, die mit dem Impfen stark belastet seien, gern unterstützen. Corona-Schnelltests sind seit Samstag wieder kostenlos, und wie zu erwarten ist die Nachfrage gleich gestiegen ist groß. „Das Interesse ist groß, wir haben die Öffnungszeiten unserer Testzentren direkt angepasst“, berichtet Bob van Bosveld Heinsius, der im Kreis Vulkaneifel die Rosenapotheke in Daun und die Hubertusapotheke in Gerolstein betreibt. Er hat festgestellt, dass „sich nun auch zunehmend bereits Geimpfte testen lassen.“ Die Rückkehr zu den kostenlosen Tests ist für den Apotheker „die richtige Strategie“. Großes Interesse, was das Impfen angeht, verzeichnen auch die Hausärzte. Mediziner Carsten Schnieder betreibt in Daun das Hausärztliche Versorgungszentrum (HVZ) und war ärztlicher Koordinator der mittlerweile auch geschlossenen Corona-Ambulanz in der Kreisstadt. Er berichtet: „Wir verzeichnen seit gut zehn Tagen eine enorme Nachfrage. Unsere Telefonleitungen sind ausgelastet allein wegen Anfragen nach einem Impftermin. An einem Tag haben wir 300 Leute geimpft.“ Um der Nachfrage Herr zu werden, werde auch samstags und demnächst am ganzen Wochenende geimpft. „Um das zu stemmen, werden wir zusätzliches Personal einstellen“, kündigt Schnieder an. Die Corona-Lage allgemein sieht er mit Sorge, „vor allem wegen der vielen Ungeimpften im Alter von 20 bis 50 Jahren“.

 Kommt es bald wieder zum Einsatz? Ende September hatten Dennis Senft (links) und Impfkoordinator Dieter Schmitz in Hillesheim Ausrüstungen und Gegenstände ins Impfmobil eingelagert. Mittlerweile steht es in Gerolstein und steht laut Kreisverwaltung jederzeit zur Verfügung.

Kommt es bald wieder zum Einsatz? Ende September hatten Dennis Senft (links) und Impfkoordinator Dieter Schmitz in Hillesheim Ausrüstungen und Gegenstände ins Impfmobil eingelagert. Mittlerweile steht es in Gerolstein und steht laut Kreisverwaltung jederzeit zur Verfügung.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Weitere mögliche Anlaufstelle: ein Impfbus des Landes. Einer hat vergangene Woche in Daun Station gemacht, der Andrang war enorm. Wer dort hinkam, brauchte Geduld, es gab lange Wartezeiten. Laut Stadtbürgermeister Friedhelm Marder wurden „700 Impfdosen verabreicht“. Der Bedarf ist groß, nach derzeitigem Stand gibt es nur zwei weitere Termine im Kreis Vulkaneifel: Samstag, 20. November, 9 bis 17 Uhr, an der Markt- und Messehalle (ehemaliges Impfzentrum) in Hillesheim, und Dienstag, 23. November, 9 bis 17 Uhr, am Brunnenplatz in Gerolstein. Ein weiteres Zusatzangebot soll an 21 Krankenhäusern im Land entstehen. Mit dabei sind auch die von der Marienhaus GmbH getragenen Kliniken in Bitburg und Gerolstein.

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