Kröte gewinnt vor Tarzan

GILLENFELD/ECKFELD. Vulkaneifel hautnah: An den drei kleinen Maaren entsteht ein etwa drei Kilometer langer Themenweg, der vor allem Kinder und Jugendliche wie auch Naturfreunde die Landschaft intensiver erleben lässt.

 Zauberhafte Landschaft: Ein neuer Themenweg soll im nächsten Jahr Naturfreunde jeden Alters durch die Region rund um das Holzmaar (Foto) führen soll. TV-Foto: Helmut Gassen

Zauberhafte Landschaft: Ein neuer Themenweg soll im nächsten Jahr Naturfreunde jeden Alters durch die Region rund um das Holzmaar (Foto) führen soll. TV-Foto: Helmut Gassen

Über Stock und Stein, unter tiefhängenden Ästen hindurch und an einem natürlichen Bachlauf entlang - ab Frühjahr/Sommer 2007 soll ein neuer Themen-Rundweg durch die Maarlandschaft führen. Auf rund drei Kilometern - beginnend am Holzmaar, vorbei am kleinsten Maar, der Hitsche, und dann zurück am Dürren Maar - sollen vor allem Kinder und Jugendliche, aber auch Urlauber etwas über das Naturschutzgebiet Holzmaar lernen und es zudem intensiv erleben. Unter der Federführung des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR) Mosel haben sich viele ortsansässige Akteure zu einem Arbeitskreis zusammengeschlossen und ein entsprechendes Konzept erstellt. Nun gab die SGD Nord grünes Licht für die Umsetzung der vielfältigen Vorhaben.Teil der Geo-Route und der Vulkanstraße

So wird der Themenweg als Teil der Geo-Route Manderscheid und der "Deutschen Vulkanstraße" zum Teil auch durch einen "Urwald" führen. "Es wird natürlich nicht ein solcher Urwald sein, wie man ihn vielleicht aus dem Amazonas-Gebiet kennt", erklärt Carsten Neß, DLR Mosel. Aber die Wanderer würden beispielsweise entlang des Sammetbachs auf natürlichen Bachuferwald treffen. Schon vor einiger Zeit habe man dazu Douglasien und Fichten aus dem Wald entfernt, so dass sich nun die freien Flächen wild entfalten könnten. Außerdem sollen Waldflächen aus der forstwirtschaftlichen Nutzung herausgenommen werden. "Bereits jetzt ist ein Urwald-Charakter dort zu erkennen", sagt Neß. Auch die Wegführung über unbefestigte Pfade unterstreiche dieses Erlebnis. Mit ein wenig Skepsis reagiert Hans-Peter Felten, Vorsitzender der Naturschutzbund-Gruppe Daun, auf diese Vermarktungs-Taktik: "Es liegt bei der Verbandsgemeinde und den anderen Kommunen, das Ziel des Urwaldes kontinuierlich zu verfolgen." Denn ansonsten sei die angedachte Namensgebung des Themenwegs als "Määrchen- und Urwaldpfad" sehr irreführend. Klar und deutlich für den Themenweg soll indes die "Hetschenkönigin", eine Krötenfigur, stehen. Sie ist das Logo dieses Projekts und hat die Aufgabe, "zusammen mit den Geschichten, Mythen und Legenden rund um die Maare eine emotionale Bindung zwischen den Besuchern und der einzigartigen Landschaft erheblich zu steigern", so Carsten Neß. Ob aus dem Bild vielleicht irgendwann eine lebendige Königin wird, die den Kindern Geschichten von den Maaren erzählt, schließt Neß nicht aus. Denn dieses gesamte Konzept des Themenweges sei grundsätzlich nur eine Initialmaßnahme. Es sei an den Aktiven vor Ort, auch zukünftig dieses Projekt weiter zu entwickeln. "Wir werden beispielsweise sowohl finanziell als auch mit Arbeitsleistungen daran mitarbeiten", sagt Heike Hermes, Ortsbürgermeisterin von Gillenfeld. Zudem ist angedacht, Jugendgruppen im Sommer in die gestalterische Umsetzung des Weges einzubinden. Doch auf dem Weg vom Konzept zur Eröffnung des Pfades ist noch viel zu tun. Im Moment beschäftige man sich mit der Trassierung der Wege und den Bachquerungen, sagt Neß. Und am Donnerstag entscheide der Arbeitskreis endgültig über den konkreten Verlauf und den Namen des neuen Angebots.

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