"Kühnste Erwartungen übertroffen"

ELLSCHEID. Irmtrud Wagner und Inge Umbach haben im Januar einen Benefizlauf für Waisenhäuser in Sri Lanka organisiert und innerhalb weniger Stunden 8400 Euro als Flutopferhilfe eingenommen (der TV berichtete). Inzwischen ist das Spendenkonto auf fast 22 000 Euro angewachsen.

"Diese Summe hat unsere kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen", fassen die beiden Frauen im TV-Gespräch die Erlebnisse und Erfahrungen der vergangenen Wochen zusammen. "Ich wollte eigentlich nur in der Familie, bei Nachbarn, Freunden und Kollegen sammeln", erinnert sich Irmtrud Wagner an die ersten Tage nach der Flutkatastrophe. Und dann setzte die Kanzlei-Angestellte doch einen Spendenaufruf in den Gemeinde-Infobrief, die "Ellscheda Dorfschell". Den entdeckte Inge Umbach und sagte sich: "Da könnte man doch was Größeres draus machen!" Inge Umbach ist Lauftherapeutin bei der Evangelischen Erziehungshilfe Veldenz und im Jugendhof Wolf, sie leitet den Dauner Lauftreff "Vulkanläufer" und hat seit 15 Jahren Erfahrung mit Aktionen rund ums Laufen. Die Planung der Benefizveranstaltung "Laufen für Waisenhaus-Kinder in Sri Lanka" fand im wahrsten Sinne des Wortes "über Nacht" statt. Von Anfang an hätten sie viel Unterstützung und große Hilfsbereitschaft erfahren, betonen die beiden Frauen. Etwa die von Josef Ring und Hubert Eiden vom Sportverein Mehren. Am 23. Januar liefen 111 Kinder und 133 Erwachsene Runde um Runde über den Mehrener Sportplatz. Inge Umbach hat ausgerechnet, dass allein die Kinder 1579 Runden gelaufen waren und dabei 591,6 Kilometer zurückgelegt hatten. Am Abend des Benefizlaufs hatten Irmtrud Wagner und Inge Umbach 8400 Euro in der Kasse: Sponsorengelder, Spenden und den Erlös aus der Bewirtung.Immer wieder nach der Kontonummer gefragt

"Doch dabei blieb es nicht", erzählen die Frauen. Seither seien sie immer wieder nach der Kontonummer gefragt worden, und immer wieder hätte man ihnen Umschläge mit Spenden in die Hand gedrückt. "Jede Zuwendung freut und berührt uns", bringen die beiden es auf den Punkt. Inzwischen sind fast 22 000 Euro auf dem Spendenkonto. Das Konto bleibt eingerichtet, bis Mitte März ein befreundeter Pilot das Geld persönlich mit nach Sri Lanka nimmt. Was über die erlaubte Höchstgrenze hinaus geht, wird überwiesen. Das Geld bekommen die Schwestern des "Good Shepherd Convent". Dies ist ein Orden, der auf der Insel Sri Lanka zahlreiche Projekte unterhält, vor allem Heime für Waisen- und Findelkinder, meistens Mädchen, die ansonsten als billige Arbeitskräfte verkauft und wie Sklavinnen gehalten würden. Jetzt wenden sich Menschen, die von der Flutkatastrophe betroffen sind, an die Schulen, Kirchen, Klöster und anderen Einrichtungen des Ordens. Die Schwestern beherbergen zurzeit Hunderte von Familien und Waisenkindern. Warum Irmtrud Wagner sich unmittelbar nach der Flutkatastrophe für eine kleine persönliche Hilfsaktion entschieden hat, erklärt sich aus ihrer eigenen Lebensgeschichte. Vor genau 20 Jahren haben sie und ihr Mann Josef den damals drei Wochen alten Niklas adoptiert - aus einem Waisenhaus der Schwestern vom "Good Shepherd Convent" in Sri Lanka. Spendenkonto (bis 12. März): Hubert Eiden, Konto 355956300, Volksbank RheinAhrEifel, BLZ 57761591. Infos zum Benefizlauf und weiteren Spendenaktionen im Internet unter www.lernelaufen.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort