Künftig 42 Prozent weniger Heizkosten

Daun/Gerolstein · Mit einem neuen Nahwärmenetz sollen das Hubertus-Rader-Förderzentrum und die Grundschule Waldstraße in Gerolstein künftig gemeinsam versorgt werden. Der Kreisausschuss hat nun den Planungsauftrag vergeben.

 Sollen mit einer gemeinsamen Heizungsanlage versorgt werden: das Hubertus-Rader-Förderzentrum (Vordergrund) mit eigenem Warmwasserbad und die Grundschule Waldstraße mit Turnhalle (Hintergrund) in Gerolstein. TV-Foto: Klaus Kimmling

Sollen mit einer gemeinsamen Heizungsanlage versorgt werden: das Hubertus-Rader-Förderzentrum (Vordergrund) mit eigenem Warmwasserbad und die Grundschule Waldstraße mit Turnhalle (Hintergrund) in Gerolstein. TV-Foto: Klaus Kimmling

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Daun/Gerolstein Maximal eine Million Euro darf die neue gemeinsame Heizungsanlage von Hubertus-Rader-Förderzentrum und Grundschule Waldstraße in Gerolstein kosten, für die der Kreissausschuss nun einstimmig (bei drei Enthaltungen) den Planungsauftrag an das Ingenieurbüro Elmar Koller aus Salmtal vergeben hat. Es hat laut Verwaltung mit 136 000 Euro das wirtschaftlichste Angebot abgegeben.
Die Eine-Million-Grenze hat sich der Kreisausschuss auferlegt, denn das Vorhaben wird aus Bundesmitteln für das sogenannte Kommunale Investitionsprogramm 3.0 finanziert. Und die hat der Kreis für dieses Gemeinschaftsprojekt von Landkreis (als Träger des Förderzentrums) und Verbandsgemeinde Gerolstein (als Trägerin der Grundschule) auf eine Million Euro gedeckelt - denn auch andere Schulen im Kreis sollen mit der Finanzspritze des Bundes auf Vordermann gebracht werden (siehe Hintergrund).
Landrat Heinz-Peter Thiel sagte: "Alles, was darüber hinausgehen würde, müssten wir aus eigenen Mitteln bestreiten."
Um den Kostenrahmen einhalten zu können, werden die alten Heizungen aus- sowie zwei Gas-Brennwertkessel und besonders für die Beheizung des Bewegungsbads zudem ein Blockheizkraftwerk (BHKW) eingebaut (siehe Extra). Das gefiel nicht jedem im Kreisausschuss. So sagte Karin Pinn (FWG): "Ich sehe dies auch mit einem tränenden Auge. Wir haben vor einiger Zeit einen Grundsatzbeschluss gefällt, primär auf alternative Energie zu setzen. Jetzt wird es, nur weil momentan der Energiepreis niedrig ist, doch wieder eine Gasheizung." Auch Eva Pestemer (Grüne) hätte eine mit Biomasse wie Holzhackschnitzeln betriebene Anlage favorisiert.
Dieter Schmitz, Abteilungsleiter für Bau- und Schulangelegenheiten bei der Kreisverwaltung, rechtfertigte das Vorgehen: "Wir haben auch andere Alternativen geprüft, sie hätten aber mindestens für 200 000 Euro Mehrkosten gesorgt." Für Landrat Thiel ist es die "haushälterisch vernünftigste Variante".
Mit dem neuen System wird die veraltete Heizungsanlage des Schulzentrums ersetzt, die aus Elektroheizungen besteht. "Wir erwarten uns dadurch 42 Prozent Energieeinsparung und eine Halbierung des Kohlendioxidausstoßes - und das ist bereits ein Riesenschritt", sagte Schmitz. Die jährlichen Energiekosten sollen so von derzeit 107 000 Euro auf 44 5000 Euro gesenkt werden, zudem soll das BHKW Strom für 11 400 Euro im Jahr produzieren, die ebenfalls eingespart würden.
Zudem, fügte Landrat Thiel an, werde die Anlage so konzipiert, dass man später noch eine Holzhackschnitzelheizung andocken könne. Die Gasheizung wäre dann nicht umsonst installiert worden, sondern würde laut Abteilungsleiter Schmitz auch dann noch gebraucht, "um Spitzenlasten auszugleichen".
Die Arbeiten sollen in den warmen Monaten erledigt werden, da dafür die bestehende Heizungsanlage abgeschaltet werden muss. Der Einbau der neuen Heizungen in den Klassenräumen soll ausschließlich während der Ferien vonstattengehen, da dabei massiv Lärm und Staub entstehen. Welche Ferien das sein werden und wie lange das Vorhaben dauert, ist allerdings noch unklar, weil die Arbeiten zunächst noch ausgeschrieben werden müssen. Schmitz sagte: "Unser Wunsch ist es, dass es in diesen Sommerferien losgeht."INVESTITIONSPROGRAMM DES BUNDES


Extra

Der Bund hat dem Kreis fünf Millionen Euro für das Kommunale Investitionsprogramm 3.0 zur Verfügung gestellt. Damit will der Kreis folgende Projekte realisieren: Restliche Fassadensanierung der Realschule plus in Daun (1,9 Millionen Euro), Nahwärmenetz Grundschule und Förderzentrum in Gerolstein (965 000 Euro), Erneuerung der Heizung in der Sporthalle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums (450 000 Euro) und des Thomas-Morus-Gymnasiums in Daun (300 000 Euro). Ersatzmaßnahme: Erneuerung der Heizung in der Realschule plus in Daun (300 000 Euro). Darüber hinaus haben auch die fünf Verbandsgemeinden Maßnahmen fürs Kommunale Investitionsprogramm 3.0 angemeldet.DIE VERTEILUNG DER KOSTEN


Extra

Hierauf entfallen die Kosten für das neue Nahwärmenetz am Schulzentrum Waldstraße in Gerolstein im Detail: Demontage der Elektro-Nachtspeicherheizung und Einbau einer Pumpen-Warmwasserheizung in der Grundschule und dem Förderzentrum: 394 000 Euro (je 197 000 Euro) Einbau zweier Gas-Brennwertkessel und eines Blockheizkraftwerks samt Nahwärmeleitung: 435 000 Euro Honorar Ingenieurbüro: 136 000 Euro Macht zusammen 965 000 Euro. 90 Prozent (868 500 Euro) werden über das Kommunale Investitionsprogramm 3.0 finanziert, die restlichen zehn Prozent (96 500 Euro) teilen sich der Kreis und die VG Gerolstein je zur Hälfte.

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