Medien Als der künftige SWR-Intendant seine alte Schule überraschte

Daun · Kai Gniffke wird vom Tagesschau- zum Senderchef. Er ist im Üdersdorfer Ortsteil Trittscheid aufgewachsen und hat 1979 in Daun sein Abitur gemacht.

 Als das „verschollene“ Schild zurückkehrte: Kai Gniffke (rechts) übergab es 2012 im Rahmen des Festakts zum 50-jährigen Bestehen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums an Schulleiter Klaus Weber.

Als das „verschollene“ Schild zurückkehrte: Kai Gniffke (rechts) übergab es 2012 im Rahmen des Festakts zum 50-jährigen Bestehen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums an Schulleiter Klaus Weber.

Foto: Stephan Sartoris (sts)

Kai Gniffke ist am Donnerstag zum neuen Intendanten des Südwestrundfunks (SWR) gewählt worden (der TV berichtete). Er ist seit 2006 Chefredakteur von ARD aktuell in Hamburg und in dieser Funktion verantwortlich für die Tagesschau und die Tagesthemen. Die Nachricht von der Intendantenwahl in Stuttgart wird man auch in der Vulkaneifel aufmerksam verfolgt haben, denn der 58-Jährige hat – auch wenn in Frankfurt/Main geboren – dort Wurzeln. Gniffke ist im Üdersdorfer Ortsteil Trittscheid aufgewachsen und hat 1979 am Geschwister-Scholl-Gymnasium (GSG) in Daun Abitur gemacht. Bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen der Schule war er 2012 der Festredner.

Seine Rede drehte sich nicht nur um das Hauptthema, die Gemeinsamkeiten von Schule und Tagesschau, sondern war gespickt mit vielen Erinnerungen an die „prägendste Zeit“ seines Lebens, den neun Jahren am Dauner GSG.Prägend nicht nur fürs berufliche, sondern auch fürs private Leben: Eine ehemalige Klassenkameradin ist nämlich seit vielen Jahren seine Frau.

Wie es sich für einen Journalisten gehört, hatte Gniffke damals auch noch eine „Enthüllung“ in petto. Der Tagesschau-Chef „gestand“, im Mai 1979 auf der Suche nach einem Andenken an die Schulzeit das Schild „Staatliches Neusprachliches Gymnasium Daun“ abgeschraubt und mitgenommen zu haben.

Das Unrechtsbewusstsein war damals nicht besonders groß: Kurz zuvor sei die Schule in Geschwister-Scholl-Gymnasium umbenannt worden, ein neues Schild sei also fällig gewesen. 33 Jahre später vollzog Gniffke einen „Akt tätiger Reue“: Er übergab das – gut erhaltene – Schild wieder an seine alte Schule zurück.

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