Kultur Kultur und Sport suchen ein Zuhause

Daun · Braucht Daun ein offenes Kulturzentrum? Ja, finden die Teilnehmer einer Konferenz im Rahmen des WEGE-Prozesses. Nun wo dieser Treffpunkt  entstehen soll, ist noch unklar.

 Möglicher Standort für ein Kulturzentrum könnte auch die frühere Schule in Niederstadtfeld sein.

Möglicher Standort für ein Kulturzentrum könnte auch die frühere Schule in Niederstadtfeld sein.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Die Umgebung der zweiten Zukunftskonferenz speziell für Kulturschaffende sah schon mal schwer nach kreativem Tun aus: das Druckhaus Schneider, in dessen Keller noch urige, schwere Heidelberger Druckmaschinen benutzt werden. Auf ihnen entstehen zum Beispiel die Karten mit Sprüchen auf Eifeler Platt wie etwa „Da je!“.

Und losgehen soll es möglichst bald und ganz konkret auch mit der Suche nach einem geeigneten Ort für kulturelle Umtriebe aller Art. Ein offenes Kulturzentrum soll her, am liebsten eine bauliche „eierlegende Wollmilchsau“, die Bühne und Probenräume, Ateliers und Sporthalle, Begegnungsräume und Werkstatt beherbergt. Die Tufa in Trier oder die Kufa in Koblenz, beides ehemalige Industriebauten, sind Vorbilder.

Konzentriert zu diesem Thema traf man sich jetzt, denn aus den vielen Visionen und Wünschen der WEGE-Zukunftswerkstätten sollen handfeste Projekte mit verbindlichen Handlungsfeldern und Verantwortlichkeiten entstehen. Gesucht wird zunächst in Daun selbst oder zumindest in Stadtnähe, so dass das Zentrum aus allen Richtungen entweder mit Auto, mit Bus oder auch von den Schulen aus fußläufig leicht erreicht werden kann. Denn die Kultur-Zukunftskonferenz strahlt bereits weit über die Grenzen der Verbandsgemeinde hinaus, es nahmen und nehmen interessierte Macherinnen und Macher aus anderen Ecken der Vulkaneifel teil, ebenso wie Aktive von U18 bis Ü70.

Sich übergreifend zu vernetzen ist gerade im kulturellen Bereich auf dem Land ein Muss, wie in der Diskussion immer wieder klar wird. Denn tragfähige Strukturen brauchen viele Schultern, auf denen sie aufgebaut sind, und trotz aller Lebendigkeit der Eifeler Kulturszene ist die „Manpower“, die hier lebt und arbeitet, dünner gesät als in Großstädten.

Besonders dünn gesät ist auch das Angebot an Immobilien, in denen Kultur im weitesten Sinne stattfinden kann. Gemeint sind Aktivitäten, die nicht unbedingt an etablierten Stätten wie dem Forum zu Hause sind, sondern ebenso solche, die die kulturelle Arbeit im Vorfeld von publikumswirksamen Veranstaltungen betreffen. Wo können Schreibwerkstätten arbeiten, wo können junge Sportler bouldern oder skaten, wo können Musiker oder freie Theater proben, wo können Filme gedreht werden, wo können sich Kulturschaffende aller Altersklassen zwanglos treffen, um Ideen auszutauschen? So ging das Team des WEGE-Büros gemeinsam mit den WEGE-Beraterinnen vom Institut für Regionalmanagement (IfR) in den vergangenen Wochen auf Suche nach leerstehenden Gebäuden und fragten rund. Immer wieder in der engeren Auswahl ist die ehemalige Schule in Niederstadtfeld, auch das leerstehende Kurmittelhaus am Kurpark kommt möglicherweise prinzipiell in Frage. Doch beide Immobilien haben den Schönheitsfehler, so weit vom Stadtzentrum Daun entfernt zu sein, dass sie für Schülerinnen und Schüler ohne fahrbaren Untersatz nur schwer erreichbar sind. Zwischen Schule und Heimfahrt mit dem Bus ins Kulturzentrum, um gemeinsam mit anderen Pläne zu schmieden oder zu skaten? Kaum machbar.

„Vielleicht ist alles unter einem Dach in Daun nicht machbar“, resümierten Konferenz-Moderator Tim Becker und Caroline Seibert vom IfR. Andernfalls müsse man eventuell aufsplitten, etwa zwischen den gewünschten Trendsportarten wie Bouldern und Skaten mit ihrem relativ hohen Platzbedarf und Aktivitäten, die mit kleineren Räumen auskommen. „Aber wir sind erst am Anfang unserer Suche und hoffen, dass wir noch etwas Geeignetes finden.“

Es soll auch eine Exkursion zur Tufa in Trier geben, um sich mit den dortigen Machern über deren Erfahrungen mit dem Aufbau eines offenen Kulturzentrums auszutauschen.

 Kulturzentrum im Kurmittelhaus, das der Stadt Daun gehört? Eine Idee, aber noch nicht mehr.

Kulturzentrum im Kurmittelhaus, das der Stadt Daun gehört? Eine Idee, aber noch nicht mehr.

Foto: e_daun <e_daun@volksfreund.de>
 Möglicher Standort für ein Kulturzentrum könnte auch die frühere Schule in Niederstadtfeld sein.

Möglicher Standort für ein Kulturzentrum könnte auch die frühere Schule in Niederstadtfeld sein.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Die nächste Zukunftskonferenz Kultur findet am 26. Juni statt, der Ort wird noch bekanntgegeben. Anmeldung: WEGE-Büro VG Daun, Telefon 06592/939-225, daniel.weber@vgv.daun.de

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