Kunden vor verschlossenen Türen

Daun · Zeitplan wird konkreter: Der Aldi-Konzern will mit dem Abriss seiner derzeitigen Filiale in der Kreisstadt und dem anschließenden Bau einer neuen im Frühjahr 2012 beginnen. Die Arbeiten werden fünf bis sechs Monate dauern.

Daun. Auch wenn der Discounter-Riese Aldi in Daun eine neue Filiale baut, müssen sich die Kunden nicht an einen neuen Standort gewöhnen. Denn an diesem ändert sich nichts: Aldi wird auch künftig in der Mehrener Straße vertreten sein. Aber der Neubau hat - zumindest zeitweilig - eine andere Konsequenz für die Kundschaft: Sie wird nach Mitteilung der Bauabteilung der Verbandsgemeinde (VG) Daun mehrere Monate auf Aldi verzichten müssen.

Arbeit in anderen Filialen


Es ist nicht möglich, zunächst den Neubau zu errichten und parallel die bestehende Filiale offen zu lassen, denn der Konzern geht den umgekehrten Weg. Das bedeutet: Der derzeitige Markt wird abgerissen, anschließend muss das Grundstück für den Neubau vorbereitet werden. Dort, wo jetzt noch die Filiale steht, entstehen Parkplätze. Der Discounter plant, mit den Arbeiten im Frühjahr kommenden Jahres zu beginnen. Eine Bauzeit von fünf bis sechs Monaten ist vorgesehen, während dieser Zeit ist kein Geschäftsbetrieb möglich: "Für die Dauer der Bauzeit muss Aldi vom Markt gehen", heißt es aus der VG-Bauabteilung.
Laut Aldi werden die gut ein Dutzend Dauner Mitarbeiter während dieser Zeit in anderen Niederlassungen in der Umgebung arbeiten. Nach Eröffnung der neuen Filiale soll der Personalbestand erhöht werden.
Jahrelang hat Aldi nach einem Grundstück für eine Verlagerung der Filiale gesucht - weg vom Stadtrand, näher an die Innenstadt. Zwei Flächen an der Umgehungsstraße waren in der Diskussion, aber gegen eine regte sich Widerstand aus der Bevölkerung, beim anderen (unterhalb des Bahnhofs) stieg Aldi selbst aus. Noch offen ist, ob das Gewerbe-Areal an der Mehrener Straße, wo sich neben Aldi ein Baumarkt und eine Tankstelle befinden, "Zuwachs" bekommt. Für das Grundstück unterhalb der Firma QT Quarztechnik (die frühere Firma Quarz Müller) hat ein Investor Interesse bekundet. Dort könnte möglicherweise ein DM-Markt entstehen.
Zuvor muss aber in einem sogenannten "Einzelhandels- und Zentrengutachten" geprüft werden, ob sich das Areal als Gewerbestandort eignet. Letzte Instanz ist der Stadtrat, der die Empfehlungen aus dem Gutachten diskutiert und darüber entscheidet.
Verkehrskonzept fehlt

 Noch kaufen die Dauner hier ein: Die Aldi-Filiale (links) wird im kommenden Jahr abgerissen und direkt neben dem derzeitigen Standort neu gebaut. Tv-Foto: Stephan Sartoris

Noch kaufen die Dauner hier ein: Die Aldi-Filiale (links) wird im kommenden Jahr abgerissen und direkt neben dem derzeitigen Standort neu gebaut. Tv-Foto: Stephan Sartoris


Was dem Bereich Mehrener Straße fehlt, ist ein Verkehrskonzept. Weder Tankstelle noch Aldi oder Baumarkt haben eine richtige Anbindung über eine eigene Linksabbiegespur. Das wird sich zumindest für den Discounter ändern: Aldi hat sich freiwillig bereit erklärt, im Zuge des Neubaus seiner Filiale in Absprache mit dem Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein eine Linksabbiegespur zu planen und - zur Freude der Stadt - auch zu bezahlen. Damit allein ist es aus Sicht der Stadt aber nicht getan.
Sie bevorzugt eine große Lösung, die vor allem den immer wieder geforderten Kreisverkehr am Blumenhaus Außem, wo sich der Verkehr aus und in Richtung Autobahn und der aus Richtung Üdersdorf/Gemünden trifft, beinhaltet.
Der LBM hat eine Untersuchung der Verkehrssituation in Auftrag gegeben. Sollte diese ergeben, dass ein Kreisel nötig ist, will der LBM eine entsprechende Planung einleiten.

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