Kunst schaffen und überleben

GEROLSTEIN. (mh) Mit der Unterstützung von Spendern aus dem Landkreis Daun wurde in Ruanda ein Produktions- und Verkaufszentrum für Kunsthandwerker gebaut. Die Handwerker und Lehrlinge können so ihren Unterhalt selbst erwirtschaften. Die Gesamtkosten betrugen rund 20 000 Euro.

Etwa die Hälfte der Kosten (10 102 Euro) für das zukunftsträchtige Projekt hat der Aktionskreis Ruanda Gerolstein übernommen. Die Zusage zur Unterstützung und zum Bau des Handwerkerzentrums hatte der Arbeitskreis bereits im Jahr 2000 gegeben. Und eingehalten. Theodor Eiden aus Gerolstein, Leiter des Arbeitskreises, erinnert sich: "Die Summe konnte durch den Verkauf von afrikanischen Kunstgegenständen, aus Liederabenden und großzügigen Spenden erwirtschaftet werden." Zudem hebt er eine weitere Aktion besonders hervor: "Eine besonders willkommene Spende kam durch die Aktion ,Lebensläufe' der Hauptschule Hillesheim zustande, bei der Schüler fast 2500 Kilometer gelaufen waren und dafür 6000 Mark erhalten und dem Projekt zur Verfügung gestellt hatten." In Regie der Gesellschaft für technische Zusammenarbeit wurde das Vorhaben geplant und in der ehemaligen Partnergemeinde Gishamvu realisiert: In einem Produktionsgebäude werden von den Handwerkern Kunstgegenstände aus Holz, Metall und Keramik hergestellt und in einem Verkaufszentrum den Kunden angeboten. Etwa 20 Lehrlinge werden gleichzeitig ausgebildet. Mittlerweile wird sogar daran gedacht, das Einzelprojekt zu erweitern und zum "Künstlerdorf von Kibingo" auszubauen. Eiden: "Die Ideen von einem Kunsthandwerkerzentrum, in dem auch ausgebildet wird, stieß bei mir sofort auf Interesse, da es für die gefertigten Gegenstände im In- und Ausland große Absatzmöglichkeiten gibt. Für die Teilnehmer wiederum bedeutet das, dass sie gute Chancen haben, mit dem Job den Lebensunterhalt für ihre Familien zu sichern." Von der Idee angetan war auch der deutsche Botschafter in Ruanda, Stefan Wittwer, der an der Einweihungsfeier teilnahm.Zusage für zwei weitere Projekte

Zuvor hatte der Arbeitskreis Ruanda Gerolstein bereits medizinische, infrastrukturelle, schulische und versorgungstechnische Projekte unterstützt. Und bereits Ende vergangenen Jahres hat der Arbeitskreis weitere Unterstützungszusagen erteilt: In einem landwirtschaftlichen Projekt werden vier Milchkühe, ein Stier sowie Weideland gekauft und es einer Kooperative zur Bewirtschaftung zur Verfügung gestellt. Eiden: So soll der Bevölkerung die Möglichkeit gegeben werden, selbst für Frischmilch und Fleisch sorgen zu können." In einem weiteren Projekt werden je drei Schulklassen an zwei Schulen angebaut. Dadurch können an jeder Schule etwa 200 Schüler zusätzlich unterrichtet werden", sagte Eiden und dankte allen Spendern, die diese Fortschritte ermöglicht haben. Durch die kommunale Neuord-nung in Ruanda wurde Gishamvu aufgeteilt und den Distrikten Kibingo und Nyakizu (Partner der Stadt Zweibrücken) zugeteilt. Der Kreis Daun arbeitet daher nun partnerschaftlich mit der Bevölkerung im Distrikt Kibingo zusammen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort