Kunst Kunstprojekt zum Thema „Heimat“ in Gerolstein

Gerolstein · Frauen und Männer haben sich in einem Workshop mit der Künstlerin und Kunsttherapeutin Dagmawit Hunz dem Begriff „Heimat“ kreativ gewidmet.

 Ursula Blees (links) erläutert im Beisein weiterer Teilnehmer des Kunst-Workshops „Heimat“ das zu Beginn gemalte Gemeinschaftsbild.

Ursula Blees (links) erläutert im Beisein weiterer Teilnehmer des Kunst-Workshops „Heimat“ das zu Beginn gemalte Gemeinschaftsbild.

Foto: Brigitte Bettscheider

Ursula Blees hat ihr Bild draußen gemalt. Es zeigt in Acryl eine idyllische Landschaft mit Bäumen und Blumen, Wasser und Wiesen unter blauem Himmel. So wie es in diesen Tagen typisch ist im Gerolsteiner Land, wo die Kölnerin einen Zweitwohnsitz hat.

„Das Bild ist noch nicht fertig“, sagt sie beim Besuch des Trierischen Volksfreunds während der ersten der beiden künstlerischen Gestaltungsphasen. Und deutet auf die Zeichnung eines abstrahierten Menschenkopfs, die sie - so erklärt sie - zur Collage mit dem Landschaftsbild verbinden werde. „Denn der Begriff Heimat muss immer wieder hinterfragt werden“, begründet sie ihre Vorgehensweise.

Ursula Blees gehört zu den Teilnehmern an dem Kunst-Workshop „Heimat – Was sie für mich ist und sein kann“. Dafür ist das Gerolsteiner Pfarrheim mit seinem Außengelände für ein Wochenende in ein Atelier verwandelt worden. Kursleiterin ist die Künstlerin und Kunsttherapeutin Dagmawit Hunz; sie ist in Gerolstein aufgewachsen und lebt heute in Berlin.

Die zehn Teilnehmer sind Frauen und Männer, Einheimische und Zugewanderte (aus fernen Ländern oder aus anderen Regionen Deutschlands), sie sind Mitte 20 bis Mitte 60, haben künstlerische Erfahrung oder sind Anfänger.

 „Was die Teilnehmer grundlegend verbindet, ist die Freude an künstlerischer Gestaltung und an interkultureller Begegnung gleichermaßen“, betonen Natalie Hahn und Eva Steliga. Die beiden Frauen gehören zum Organisationsteam des Workshops. Sie sind vom Projekt „Integrationsförderung“ beim Caritasverband Westeifel e.V. (Hahn) und von der Projektstelle „Bildung in der Migrationsgesellschaft“ der Katholischen Erwachsenenbildung Westeifel (Steliga).

Außerdem sind die Gemeindereferentin Anette Weber von der Pfarreiengemeinschaft Gerolsteiner Land, Lena Marx vom Projekt „Integration innovativ“ der Verbandsgemeinde Gerolstein sowie Ehrenamtliche des „Café Grenzenlos“ Gerolstein mit im Boot.

 Der Workshop ist eine Voraktion zur Interkulturellen Woche (siehe Info). Es sei deutlich geworden, dass Heimat für jeden Menschen etwas anderes bedeute, erzählen Natalie Hahn und Eva Steliga vom Auftakt des Workshops.

„Jeder verbindet eigene Erfahrungen und Gefühle damit“, erklären sie. „Aber es gibt auch Gemeinsamkeiten wie etwa Familie und Freunde.“ Eher weniger komme ein konkreter Ort als Definition von Heimat in Frage. Die Entscheidung, einen Kunst-Workshop zum Thema Heimat anzubieten, beruhe auf der Erkenntnis, dass sich künstlerisch oftmals etwas ausdrücken lasse – auch Schweres, was sich nicht einfach in Worte fassen lasse. So sei es auch mit dem Gemeinschaftsbild zu Beginn der Veranstaltung gewesen, ergänzt Ursula Blees. „Das war eine tolle Idee und ein bemerkenswerter Gruppenprozess“, meint sie.

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