Kuppen, Schotter, Schrägen, Wippen

Vier Jahre Camp4Fun am Nürburgring -die Idee eines reinen Offroad-Parks als Ergänzung der Nürburgring-Aktivitäten hat sich durchgesetzt und erfreut sich großer Beliebtheit sowohl beim privaten Offroad- Fan wie auch der Industrie, die hier ein Gelände für Tests und Fahrzeugvorstellungen hat.

 80 000 Quadratmeter groß ist das Spaßzentrum für Offroadfans, das „Camp4Fun“ bei Drees. TV-Foto: Helmut Gassen

80 000 Quadratmeter groß ist das Spaßzentrum für Offroadfans, das „Camp4Fun“ bei Drees. TV-Foto: Helmut Gassen

Drees. Wochenend und Sonnenschein: Das sind die besten Voraussetzungen für manchen Besitzer eines Offroad-Fahrzeugs, nach dem Winter endlich einmal wieder das liebste Gefährt aus der Garage zu holen und ins Gelände zu fahren. Im Offroad-Park "Camp4Fun" in der Nähe von Drees bietet sich ihm dazu die beste Gelegenheit.

2005 wurde das rund 80 000 Quadratmeter große Gelände in einer ehemaligen Lavagrube der Gemeinde Drees eröffnet, und der Erfolg scheint den beiden Investoren Josef Hohnsbehn und Christoph Heuchemer recht zu geben.

"Die Idee war definitiv richtig. Wir haben uns deutschlandweit einen Namen gemacht und gehören zu den drei Top-Geländen im Land. Von der In-frastruktur und vom Gelände her sagen viele Leute, wir wären die besten in Deutschland", sagt Josef Hohnsbehn, Geschäftsführer des Camp4Fun.

Kuppen, Schotterstraßen, Knüppeldamm, Schrägen bis 45 Grad, Gefälle und Steigungen bis 100 Prozent, Verschränkungspassagen, Dämme, Kuhlen, Knicks, Gräben, Bergüberfahrten bis zur Wippe - alles wurde installiert, was echten Männern (und auch Frauen) Spaß am Geländefahren bringt. Instruktoren von "Camp4Fun" helfen den Gästen beim Fahren mit dem eigenen Geländewagen und mit den Mietfahrzeugen.

Private Tagesgäste, die Auto- und Autozubehörindustrie von Audi, Daihatsu, Mercedes- Benz, Renault, Nissan bis Volkswagen oder Eventagenturen nutzen das Gelände und seine Möglichkeiten, um Material und Fahrzeuge zu testen oder einfach Gruppen von der Sparkasse oder Firmenangehörigen den Spaß am Offroadfahren als Erlebnis zu vermitteln. "Wir sind als Renn- und Testgelände genehmigt und können der Industrie alles bieten, was sie braucht", erklärt Hohnsbehn.

Seit dem 1. April herrscht wieder normaler Betrieb, im Winter ist im "Camp4Fun" nur am Wochenende etwas los. "Im Winter kommen meist nur Selbstfahrer, eben Leute, die Offroad zu jeder Jahreszeit lieben, Spaß haben wollen und ein bisschen den Hang zur Verrücktheit haben", sagt Hohnsbehn.

Die ersten Tester waren schon jetzt wieder da, um Bremsassistenten-Komponenten oder ABS an neuen Fahrzeugen im Extremfall zu testen. "Was auf der Straße als System funktioniert, klappt hier noch lange nicht", weiß Hohnsbehn. Rund 75 Prozent der Nutzer des Offroadparks kommen aus der Industrie.

Noch haben Geländefahrzeuge und auch Lastwagen das Areal fest in der Hand, aber Josef Hohnsbehn will den "Camp4Fun" auch offiziell für Motoräder und Quads genehmigen lassen. "Der Bedarf ist da, ich bekomme aus diesen Richtungen viele Anfragen", erklärt er.

Der Unfall vom Juli 2007, bei dem ein Mann mit einem Militär-LKW tödlich verunglückte, hat Spuren bei Hohnsbehn hinterlassen, aber das Konzept nicht grundlegend verändert. "Wir haben unser Sicherheitssystem noch einmal überprüft und in Details verändert. Das System war schon gut, viel mehr kann man nicht tun. Wir lassen aber seitdem keine Teilnehmer einer Veranstaltung mehr allein mit einem LKW fahren. Man muss aber sagen: Überall, wo sich Autos bewegen, kann was passieren, darüber muss man sich im klaren sein", argumentiert Hohnsbehn.

Große Veränderungen im Gelände stehen nicht an, aber baulich wird in diesem Jahr das Off-road-Center erweitert. "Wir werden ein neues Empfangsgebäude beim Parkplatz bauen und den Werkstattbereich erweitern", erklärt Hohnsbehn.

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