Umwelt Grüngutsammelstelle wieder geöffnet
Mehren/Daun · Erst wurde die Sammelstelle in Mehren geschlossen, jetzt ist der Platz in der Nähe des Weinfelder Maars doch wieder geöffnet. Das Areal war nur so aufgeweicht, dass es nicht mehr befahrbar war. Ortsgemeinden und Kreis wollen nun einen dauerhaften Zugang sicherstellen.
Wohin mit Rasen- und Heckenschnitt, mit Laub, abgesägten Ästen oder unerwünschten Kräutern? Was tun, wenn das Grüngut ungeeignet für den heimischen Kompost oder den Biomüll ist? Dann heißt es ab zu einer der Grüngutannahmestellen im Kreis.
Allerdings gibt es davon immer weniger. So wurde zuletzt im März die Annahmestelle im Dauner Stadtteil Boverath geschlossen, dieses Schicksal hatte zuvor auch die Sammelstellen in Hörschhausen (Verbandsgemeinde Kelberg) und Oberstadtfeld ereilt. Das Aus für die Anlaufstelle in Boverath traf vor allem die Bürger der Stadt Daun. Viele haben sich seitdem auf den Weg nach Mehren gemacht, wo es in unmittelbarer Nähe des landwirtschaftlichen Betriebs (Weinfelder Hof) der Familie Kordel schon länger eine Grüngutannahmestelle gibt. Unterhalten von Jan Kordel, für ihn ist sie ein weiteres Standbein neben der Landwirtschaft.
Seit der Schließung der Annahmestellen in der Umgebung hat er so viel Betrieb, dass er ihn kaum noch bewältigen kann. „Früher war am Wochenende am meistern los, mittlerweile aber an jedem Tag. Unter anderem, weil die Leute, die sonst nach Boverath oder Oberstadtfeld gefahren sind, hierher kommen. Aber auch von noch weiter her“, hat Kordel festgestellt.
Die ursprüngliche Sammelstelle gegenüber dem Hof hatte behördlichen Anforderungen nicht mehr genügt und wurde geschlossen. Kordel richtete daraufhin in unmittelbarer Nähe eine Alternativfläche ein, um weiterhin die Annahme von Grüngut sicherstellen zu können. Laut Zweckverband Abfallwirtschaft Region Trier (ART) hatten die Witterungsverhältnisse der vergangenen Wochen den Platz so aufgeweicht, „weshalb die Befahrbarkeit momentan nicht ohne Beeinträchtigungen möglich ist.“ Der Betreiber sei vom ART aufgefordert worden, das Gelände zu befestigen, um künftig eine Befahrbarkeit auch bei feuchtem Wetter zu gewährleisten.
Was für Jan Kordel bedeutet hätte, nach der Erschließung der neuen Fläche erneut zu investieren, „was mir finanziell nicht möglich ist.“ Seine Konsequenz: die Sammelstelle zu schließen bis auf mit dem ART vertraglich vereinbarten zwei Stunden am Samstagnachmittag.
Ein Schritt, der hohe Wellen geschlagen hat. Denn wohin künftig mit dem Grüngut? Ein Problem nicht nur für Privatleute, sondern auch für Gemeinden. Und so ist „durch meine Schließungsankündigung Bewegung in die Problematik gekommen“, berichtet Kordel. Denn zwischenzeitlich haben Landrat Heinz-Peter Thiel, die Ortsbürgermeister Erwin Umbach (Mehren) und Peter Hartogh (Schalkenmehren), der 1. Beigeordnete der Gemeinde Mehren, Kurt Bohr, der Ortsvorsteher von Daun-Gemünden, Hermann Schüller, sowie der Geschäftsführer der MBR Agrar-Service Daun GmbH, Rudolf Michels, mit dem Betreiber die Situation vor Ort erörtert.
Man sei sich einig, dass die vom Landwirt mit dem ART neu eingerichtete Grüngutsammelstelle sehr stark in Anspruch genommen wird. Die Reinigung der Zuwegung und Glättung des Bodenbereichs stelle dabei einen erheblichen Unterhaltungsaufwand dar, der bei ununterbrochen starker Nutzung kaum noch zu bewerkstelligen sei, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Grüngutsammelstelle sei, und da seien sich alle kommunalen Vertreter einig gewesen, „unverzichtbar für die Anforderungen der Bevölkerung aus den umliegenden Stadtteilen Dauns und der Gemeinden“.
Damit die Anlage für private Nutzung weiter uneingeschränkt möglich ist, sei vereinbart worden, im Zufahrtsbereich nochmals zusätzlichen Schotter einzubringen und zusätzliche Drainagen zur Oberflächenentwässerung zu planen. DAs soll jetzt angegangen werden. Die Sammelstelle ist also wieder durchgehend geöffnet, aber aus Sicht von Jan Kordel ist das grundsätzliche Problem nicht gelöst: „Es müssen einfach mehr Annahmestellen her.“
Ein Standort im Bereich Daun ist bereits ausgeguckt und befindet sich laut ART derzeit in den Vorbereitungen zum Genehmigungsverfahren. Zur zeitlichen Perspektive heißt es aus Trier: „Sofern die Genehmigung erfolgt, rechnen wir mit einer Inbetriebnahme Mitte 2021.“