Lachen und klönen am Kachelofen

Die 47-jährige Direktkandidatin der Freien Wähler im Landkreis Vulkaneifel, Karin Pinn, wohnt mit ihrem Mann Johannes im eigenen Haus in Wiesbaum. Im großen Wohnbereich mit Küche und Kachelofen spielt sich das Familienleben größtenteils ab.

 Am heimischen Kachelofen ist es am gemütlichsten: Da sind sich FWG-Direktkandidatin Karin Pinn aus Wiesbaum, ihr Mann Johannes (links) und Sohn Matthias einig. TV-Foto: Mario Hübner

Am heimischen Kachelofen ist es am gemütlichsten: Da sind sich FWG-Direktkandidatin Karin Pinn aus Wiesbaum, ihr Mann Johannes (links) und Sohn Matthias einig. TV-Foto: Mario Hübner

Wiesbaum. Bodenständig, offen, ehrlich, freundlich und stets mit einem Lächeln auf den Lippen - das sich auch gern mal in einem herzhaften Lachen entlädt und die Mitmenschen ansteckt. Wer mit Karin Pinn aus Wiesbaum, die als Ernährungsberaterin bei einer großen Krankenkasse arbeitet, zu tun hat, trifft auf einen großen (1,80 Meter) und durchweg positiven Menschen. Gefühlsmäßiges Taktieren oder Verstellen ist ihre Sache nicht. Und auch das "Um-den-heißen-Brei-Reden", das vielen Politikern so zu eigen ist, ist kein Wesenszug der 47-Jährigen. "Ich würde schon sagen, dass ich konsequent bin und auch auf den Putz hauen kann, wenn es nötig ist", sagt die gebürtige Prümerin, lacht kurz und fügt als Beispiel den eigenen Hausbau an. "Den habe ich organisiert und den Handwerkern durchaus auch mal klare Anweisungen gegeben."

Doch auch, wenn sie kritisiert und in die Ecke gedrängt wird, was ihr als Kreisvorsitzende der FWG schon mal passiert, bedient sie sich nicht der gängigen Verteidigungsstrategie aus Ahnungslosigkeit und Abstreiten. Vielmehr setzt sie sich mit den Argumenten auseinander und überdenkt entweder ihre Position oder liefert Gegenargumente.

Das mag man im kreisweiten Politikbetrieb (dem sie erst seit 2004 angehört) als Naivität abtun, vielmehr ist es aber ihre Grundüberzeugung. "Ich bin robust aufgewachsen", sagt dann die Bauerstochter, die in Baselt bei Prüm auf dem elterlichen Betrieb großgeworden ist.

"Eigentlich wollte ich ja auch Bäuerin werden, doch mein Vater war partout dagegen", sagt sie. Während ihr Zwillingsbruder den elterlichen Betrieb übernommen hat, hat sie nach dem Abitur in Prüm zunächst ein Jahr eine landwirtschaftliche Ausbildung gemacht, später aber umgesattelt und Ernährungswissenschaften studiert. Und dann kam ohnehin alles anders. "Ich habe mit 22 Jahren geheiratet, und mit 23 ist dann unsere Tochter Elisabeth auf die Welt gekommen. Das war gegen Ende des Studiums und alles gar nicht so einfach", erinnert sie sich.

Gemeinsam mit ihrem Mann Johannes, der als Revierförster eine Stelle im Kreis Daun bekommen hat, ist die junge Familie nach Wiesbaum gezogen. Dort kam Sohn Matthias (21) auf die Welt, es wurde das Haus gebaut, 1990 dann der Berufseinstieg für die junge Mutter. Und die Familie wuchs weiter: Seit zwölf Jahren gehört auch Hund Lenni dazu. Dafür ging der Nachwuchs aus dem Haus.

Spaziergänge durch "unsere schöne Eifel"



Mittlerweile sei ihre Zeit aber auch ohne permanente Versorgung der Kinder ausgefüllt. Mit regelmäßigem Joggen, politischen Diskussionen mit ihrem Mann, der ebenfalls in der FWG aktiv ist und im Hillesheimer Verbandsgemeinderat sitzt, oder mit gemeinsamen Spaziergängen durch "unsere schöne Eifel" - mit anschließendem Cafébesuch. Und wenn sie wieder zu Hause eintrudeln - ob vom Studium, aus der Schule, von der Arbeit oder Spaziergängen - dann versammeln sich die Pinns natürlich im großen, hellen und offenen Wohnbereich mit Küche, Speise- und Wohnzimmer - und dem Kachelofen mittendrin. "Ja, hier spielt sich unser Leben ab", sagen dann alle unisono - und lachen.

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