Lärm und Temposünder stören Walsdorfer

Auf der Bundesstraße 421, die durch Walsdorf führt, fahren täglich 3700 Autos und Lastwagen. Die Anwohner stört der rege Verkehr. Sie fordern eine Verkehrsberuhigung. Die Polizei will nun mit Radarkontrollen das Tempo der Auto- und LKW-Fahrer überprüfen.

 Lastwagen wie dieser gehören zum Ortsbild von Walsdorf. TV-Foto: Anke Scholz

Lastwagen wie dieser gehören zum Ortsbild von Walsdorf. TV-Foto: Anke Scholz

Walsdorf-Zilsdorf. Ein LKW nach dem anderen fährt durch den Ortskern in Walsdorf. Neben den dicken Brummern sind auch viele Autos auf der Hauptverkehrsstraße unterwegs. "Man hat das Gefühl, die Lastwagen und Autos fahren durch das Haus und nicht vorbei", sagt Bianca Lichtenberg. Wie viele andere Anwohner ärgert sich auch die Betreiberin eines Partyservices auf der Kölner Straße in Walsdorf schon seit Jahren über das hohe Verkehrsaufkommen durch die Ortschaft.

Das Problem: Die B 421, die von Oberehe nach Hillesheim und zur Autobahn führt, verläuft direkt durch die Ortschaften Walsdorf und Zilsdorf. Besonders morgens und abends gäbe es viel Verkehr, und viele seien zu schnell unterwegs, meint Lichtenberg.

Polizei und Landesbetrieb Mobilität sollen helfen



Dass vielen Anwohnern in Walsdorf-Zilsdorf das hohe Verkehrsaufkommen ein Dorn im Auge ist - das weiß auch Ortsbürgermeister Horst Kolitsch. Deswegen hat er die Polizei und den Landesbetrieb Mobilität (LBM) Gerolstein zu Hilfe gerufen. Sie sollen prüfen, ob die B 421 durch Walsdorf und Zilsdorf ruhiger, aber auch sicherer werden kann. "Uns sind die Hände gebunden", erklärt Kolitsch. Schließlich dürften er und der Gemeinderat nicht über die Verkehrsführung entscheiden. "Wir können nicht einfach einen Fußgängerüberweg bauen", erklärt er. Das sei nur möglich, wenn Polizei und LBM einem solchen Vorhaben zustimmen.

Die Debatte über den Verkehr, der durch Walsdorf-Zilsdorf täglich fließt, ist nicht neu. Seit Jahren diskutieren Anwohner mit dem Ortsbürgermeister über mögliche Lösungen. "Keiner von uns im Gemeinderat ist gegen eine Verkehrsberuhigung. Aber wir können alleine einfach nichts machen", sagt Kolitsch. Mehr Einfluss haben Polizei und LBM. "Wir werden im Oktober ein oder zwei Radarkontrollen ansetzen, um festzustellen, wie schnell die Verkehrsteilnehmer in dem Ort unterwegs sind", sagt Horst Krämer, Verkehrssicherheitsberater der Polizei Daun. Erst wenn sich dabei herausstellt, dass von den rund 3700 Fahrzeugen mehr als zehn Prozent mit deutlich mehr als 50 Stundenkilometern unterwegs sind, bestehe Handlungsbedarf. In einem solchen Fall werde der LBM Gerolstein eingeschaltet, der dann testet, wie viele LKW und Autos durch den Ort fahren und mit welchem Tempo diese unterwegs sind.

"Eine solche Messung liefert realistischere Ergebnisse, weil die Fahrer nicht sehen, dass hier gemessen wird, weil der Kasten ganz unauffällig an einem Pfosten hängt", sagt Krämer. Bisher hätten polizeiliche Radarkontrollen in den vergangenen Jahren gezeigt, dass die meisten Verkehrsteilnehmer nicht zu schnell fahren. Das kann Bianca Lichtenberg nicht bestätigen: "Hier hält sich keiner an Tempo 50." Wie viele Raser es tatsächlich sind, werden nun die Ergebnisse der Polizei liefern.

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