Landesgartenschau

Walburga kennt sich vorzüglich in der heimischen Fußballszene aus. So wundert sie sich seit Jahren, dass die Erste Mannschaft der Stadt Gerolstein in der drittuntersten Klasse, der Kreisliga B, spielt.

Ja, es drohe sogar der Abstieg in die Kreisliga C.

Viel tiefer geht es nicht! Einigermaßen kühn ist aber ihre Behauptung, der fußballerische Trend könne in Gerolstein mit dem kommunalpolitischen verglichen werden, auch hier drohe die Abstiegsgefahr.

Nun wird Walburga gründlich eines Besseren belehrt, denn die positiven Nachrichten überschlagen sich: Auf dem der Stadt zur Verfügung gestellten Areal des Gerolsteiner Brunnens bieten sich eine Fülle von Nutzungs- und Entwicklungsmöglichkeiten, die Post bleibt noch mindestens zehn Jahre, der Bahnhof wird mit einem 7,6 Millionen-Euro-Zuschuss auf Vordermann gebracht, das Naturkundemuseum ist saniert, die innerstädtischen Straßenbauarbeiten verlaufen nach Plan, die Wasserpreise (verantwortet von den VG-Werken) sind womöglich die günstigsten im Land, und der Kindergartenneubau scheint noch realisierbar, bevor es zu wenig Kinder gibt.

Glückliches Gerolstein! Wenn diese Entwicklung so weitergeht, ist die Ausrichtung der Landesgartenschau kaum noch zu verhindern. Damit geht es erst richtig los: Grünzone entlang der Kyll bis zur Burg Lissingen mit integrierter Salinenanlage, Cafés, Promenaden, Trinkhalle, Zugfahrten zwischen Bahnbetriebswerk und Schauerbach, Abenteuerspielplatz, Gastronomie, Kabinenseilbahn bis zur Munterley, Bau zweier weiterer, beispielhaft bepflanzter Kreisverkehrsplätze und Grün überall, denn Grün hat Konjunktur.

Den Anfang hat der SV Gerolstein bereits gemacht und Tausende von Tulpen gepflanzt. Als Attraktion, auch als Ersatz für das Sprudelfest, soll geplant sein, zunächst für einige Tage, Mineralwasser in das städtische Kreislaufsystem einzuspeisen - zum gleichen Preis wie das normale Wasser. Also Walburga, es geht aufwärts und nicht abwärts mit Gerolstein, schwört

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