Landfrauentag... mit (un)endlich viel Gefühl

Einen wohl unvergesslichen Landfrauentag erlebten über 260 Mitglieder und Gäste im Forum Daun. Der Höhepunkt war "Endlich... auf welches endlich warten Sie?" Ein Lebens-Referat, das nachhaltig ins Herz traf.

 Referentin Ruth Heil fesselt ihre Zuhörer mit ihrem einfühlsamen Beitrag. TV-Foto: Gabi Schüller

Referentin Ruth Heil fesselt ihre Zuhörer mit ihrem einfühlsamen Beitrag. TV-Foto: Gabi Schüller

Daun. "Endlich... auf welches Endlich warten Sie?" Diese Frage stellte Referentin Ruth Heil beim Landfrauentag in den Raum, und schon begann eine fesselnde Zeitreise. Ruth Heil arbeitet auch als Autorin und Eheberaterin und kommt aus Fischbach (Pfalz).Die Sache mit dem "Fuffziger"

Ihr Erzählstoff und Temperament schienen aus unendlicher Quelle zu sprudeln. Und parallel zur Antwortsuche auf die Kernfrage öffnete sie ihre Erfahrungsschatztruhe und verriet wie man (fast) unversehrt die (ehe-)frauliche Kurve kriegt: Bei elf Kindern in einer weiten Lebenslandschaft mit vielen Höhen, Tiefen und gewundenen Wegen.Und eindrucksvoll hielt sie dabei einen "Fuffziger"-Schein in der Hand - der anfangs so schön glatt war wie ein neuer Geldschein halt so ist.Ungekünstelt zog Heil ihre Zuhörer von der ersten bis zur letzten Silbe in den Bann. Ob bei humorvollen Preisgaben von Familien- und Ehegeschichten. Oder ganz nebenbei beim Ans-Herz-Legen von klugem weiblichem Männerverständnis, das den Alltag sehr erleichtert ("Mann braucht anderes: Lob, Essen und sei' Ruh..."). Was aber die Frauen "Jenseits-der-Silberhochzeit-Jahrgänge" im Saal wohl auch schon von selbst verstanden haben mussten - mit Blick auf die vielen zustimmenden Mienen.Aus der Gefühlskiste "flossen" wie von einem Wasserfall Erfahrungen ins Mikrofon, mal im Schwall oder in qualvollen Rinnsalen. So beschrieb die Vortragende die schwere Zeit der Magersucht ihrer Tochter. Und wo die Mutter ihre eigene Liebesunzulänglichkeit von Fremden quittiert bekommt.Und wie bekommt eine Frau die Kurve? Ruth Heil brachte ihre überzeugende Einstellung rüber: "Getragen durch die unendliche Liebe Gottes mit Jesus als Freund, dann geht's!" Vielseitiges, stummes Nicken im Saal. Und das eigene Selbstwertgefühl? Das bekommt durch dieses Angenommensein - und die Größe, sich selbst anzunehmen - auch ein lebenslanges Haltbarkeitsdatum. Genau so wie der Fuffziger, den sie demonstrativ in ihrer Hand langsam zerknüllt. Nach dem Vortrag "belagerten" viele Frauen die Referentin bei ihrem Bücherstand. Ruth Heil nahm sich auch ganz selbstverständlich jeder Rat suchenden Frau nach dem Vortrag an. Frohgemut gingen die Frauen und auch eine Handvoll Männer nach Hause. Die Vorsitzende Doris Clemens war insgesamt rundum zufrieden mit dem Landfrauentag.Zur Gestaltung trug auch wieder der eigene Landfrauenchor bei. Allerdings derzeit mit Dirigent Alois Mauren aus Oberehe (vertretungsweise für Marina Weißbecker). Weiterhin wurden alle Besucher selbst aktiv im "großen Saalchor" bei Volksliedern mit Werner Mereien am Akkordeon. Beim Sketch "28 durch sieben" zeigten Doris Clemens, Birgit Schmitz und Birgit Fries ihr Talent.Auf persönlichen Wunsch wurde Reiseorganisatorin Margret Michels aus dem Vereinsdienst verabschiedet.Die Mitgliederverbundenheit drückte sich auch im großen Genesungs-Applaus für die Ortsgruppenleiterin von Hinterweiler/Kirchweiler aus. Und hier zurück zum Thema: Das "Endlich" ist in jeder Sekunde des Lebens schon vorher da und bietet laut Heil "wertvolle Zeit für Entdeckungsreisen".

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