Vorreiter in Rheinland-Pfalz Die lange Leitung zu den Schulen steht

Gerolstein · Der Landkreis Vulkaneifel hat alle seine Schulen an das Breitbandnetz angeschlossen. In der Berufsbildenden Schule Gerolstein fiel der symbolische Startschuss für die schnelle Internetverbindung.

 Dann mal los: Roboter Nao hilft beim symbolischen Startschuss für den Breitbandanschluss aller Schulen der Vulkaneifel. V.l.n.r.: Landrat heinz-Peter Thiel, die Schulleiter Thomas Follmann, Heinz-Peter Schneider, Günter Karst, Klaus Weber, Landtags-Abgeordneter Gordon Schnieder, Vizepräsidentin des Landtags Astrid Schmitt.

Dann mal los: Roboter Nao hilft beim symbolischen Startschuss für den Breitbandanschluss aller Schulen der Vulkaneifel. V.l.n.r.: Landrat heinz-Peter Thiel, die Schulleiter Thomas Follmann, Heinz-Peter Schneider, Günter Karst, Klaus Weber, Landtags-Abgeordneter Gordon Schnieder, Vizepräsidentin des Landtags Astrid Schmitt.

Foto: Vladi Nowakowski

Insgesamt 26 Schulen im Kreis Vulkaneifel – von der Grundschule bis zum Gymnasium – sind  nun an das Glasfasernetz angeschlossen. „Damit sind wir Vorreiter in Rheinland-Pfalz“, sagt Landrat Heinz-Peter Thiel bei der symbolischen Inbetriebnahme der Schulnetze in der Berufsbildenden Schule Gerolstein. Er ist überzeugt: „Das schafft die besten Voraussetzungen für digitales Lernen und damit den Grundstein für den Unterricht der Zukunft.“

Gigabit-Anschlüsse für Schulen seien besonders in ländlichen Bereichen überaus wichtig, betont Thiel und erklärt: „Denn wir brauchen gleichwertige Bedingungen für die Schüler sowohl in den Städten als auch auf dem Land.“

Auch für Günter Karst, Schulleiter der BBS Gerolstein, ist die flotte Anbindung an das Internet ein wichtiger Bestandteil einer zukunftsorientierten Schule. „Die Möglichkeit einer Vernetzung zwischen Ausbildungsbetrieben, den Schülern und einer digitalen Vermittlung der Lern­inhalte haben wir bereits etabliert. Mit einer Verbindung, die es erlaubt, Gigabits an Daten zu empfangen und zu versenden, machen wir einen großen Schritt nach vorn.“

Bereits seit Jahren existiere eine Fülle an digitaler Ausstattung an der berufsbildenden Schule, sagt Karst, der gemeinsam mit seinem Lehrerteam ein Konzept für den Fortbestand der Einrichtung in Zeiten des demografischen Wandels entworfen hat (der TV berichtete). Und in diesem Konzept spielt das Internet eine bedeutende Rolle.

„Dennoch müssen wir uns bewusst machen, dass Dinge, die wir analog verpeilt haben, auch digital nicht zu retten sind“, sagt der Schulleiter. Auf vielen Ebenen spiele auch der gute alte Unterricht eine bedeutende Rolle. „Das Erlernen sozialer Kompetenzen, beispielsweise im Religionsunterricht, lassen sich digital nicht ersetzen“, sagt Karst.

An dem Projekt „Vulkaneifel digital!“ sind die Unternehmen Innogy, Westnetz, der TÜV Rheinland sowie das Kompetenzzentrum Breitband Rheinland-Pfalz beteiligt.

Seit Beginn der Planungen im Jahr 2016 und dem Start der Ausbauarbeiten 2018 wurden insgesamt 207 Kilometer Glasfaserkabel im Kreis Vulkaneifel verlegt, mehr als 3000 Haushalte und 80 Betriebe sind inzwischen mit einer schnellen Gigabit-Leitung versorgt, alle Schulen im Kreis sind angeschlossen.

Mehr als 14 Millionen Euro wurden investiert, Förderungen von rund neun Millionen Euro haben der Bund, das Land und die beteiligten Kommunen beigesteuert.

„Das hat in der Vulkaneifel dank unserer Partner aus der Wirtschaft bestens funktioniert, und es ist im Hinblick auf den von der Bundesregierung beschlossenen Digitalpakt  wichtig, dass die Schulen nun an leistungsfähige Netze angeschlossen sind“, sagt Landrat Thiel.

Nach all den Grußworten, Dankesreden und Erläuterungen kommt der große Moment für den von Lehrern und Schülern der BBS Gerolstein entwickelten Roboter NAO. Langsam baut er sich vor der verkabelten Apparatur des neuen Servers auf.

Der Roboter begrüßt mit blecherner Stimme alle Anwesenden und streckt seinen metallenen Arm in Richtung des großen roten Knopfes aus, der den Beginn einer neuen Ära an den Schulen der Vulkaneifel markieren soll.

Doch den Buzzer drückt der Roboter nicht. „Was ist los?“, fragt Landrat Heinz-Peter Thiel. „Da müssen schon alle die Hände mit auflegen“, heißt es von den Entwicklern. „Nao ist ein bescheidener Roboter.“

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