Landtagswahl Eines der Hauptthemen: Die Schöpfung bewahren

Pelm · Der TV stellt alle Direktkandidaten und ihre Ziele für die Landtagswahl im März vor. Dieses Mal Clemens Ruhl aus Pelm, der für die ÖDP antritt.

 Clemens Ruhl tritt für die ÖDP bei der Landtagswahl am Sonntag, 14. März, an.

Clemens Ruhl tritt für die ÖDP bei der Landtagswahl am Sonntag, 14. März, an.

Foto: TV/privat

Der 53-jährige Vater von drei Kindern sieht sein Engagement in der ÖDP als logische Konsequenz seiner früheren Tätigkeit als evangelischer Pfarrer. Friede, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, das seien nicht nur Anliegen der evangelischen Kirche sondern auch das Ziel der Ökologisch Demokratischen Partei (ÖDP), sagt Clemens Ruhl.

In die Partei eingetreten ist der gebürtige Essener im Jahr 2012, als er von seiner bisherigen Stelle in Düsseldorf in die Eifel nach Prüm gewechselt ist, um dort als Pfarrer tätig zu sein.

Klimaschutz, Umweltschutz und Tierschutz, das seien die Hauptthemen, die auch für ihn aus dem christlichen Anspruch heraus wichtig sind. Mit Sorge betrachte er das Fracking und die Abholzung der Wälder. An Corona habe man gemerkt, wie empfindlich das globale System sei. Man könne nicht einfach so weitermachen wie bisher. Es sei eine enorme Bevölkerungsverschiebung zu erwarten, weil einige Gegenden der Erde durch den Klimawandel unbewohnbar werden könnten. Deshalb gelte es auch Fluchtursachen zu bekämpfen.

Clemens Ruhl sieht durchaus, dass es auch in Deutschland Armut gibt. Diese habe aber wenig mit den Flüchtlingen zu tun, sondern damit, dass zu wenig Geld in den sozialen Bereich geht. Für ihn zähle der Mensch und keine Grenze. Schon vor 30 Jahren sei darüber gesprochen worden, dass die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinander klafft. Das sei heute noch weit aus mehr der Fall.

Auch die Massentierhaltung ist ein Thema, mit dem sich die ÖDP beschäftigt. Dabei meint Clemens Ruhl keineswegs, dass alle Menschen Vegetarier werden müssen. Aber es müsse halt nicht jeden Tag Fleisch sein. Auch die Wegwerfgesellschaft ist etwas, was den ehemaligen Pfarrer, der jetzt in Gerolstein in der Jugendarbeit tätig ist, umtreibt.

Technikgüter, die nur eine kurze Lebensdauer haben, Plastik, das alles sind Themen, die er angehen möchte. „Wir sympatisieren mit Repaircafés“, sagt Ruhl. Dort werden Dinge wieder instandgesetzt, statt sie wegzuwerfen. Er möchte erreichen, dass Dinge möglichst lang genutzt werden. Deshalb sieht er auch das E-Auto kritisch und ist eher dafür, dass ältere Wagen länger gefahren werden.

„Wir wollen nicht alles verbieten“, aber man solle sich schon darüber bewusst sein, welche ökologischen Schäden man hinterlasse, so seine Meinung.

In diese Richtung gehen auch seine Pläne für die Landwirtschaft. Er wünsche sich eine Abkehr von Monokulturen mit Mais und Raps, aber ohne die schwierige Lage der Bauern aus den Augen zu verlieren. Es sei wichtig eine gemeinsame Lösung zu finden.

Überhaupt ist Clemens Ruhl sehr dafür, dass mehr miteinander gesprochen wird. So wünscht er sich auch, dass bei Entscheidungen die Bürger mehr mit eingebunden werden. Dies könne zum Beispiel mit Infoabenden geschehen. Er engagiert sich auch im Verein „Mehr Demokratie e.V.“

Für seine Partei wünscht sich Clemens Ruhl, der in seiner Freieit gerne Klavier und Keyboard spielt, sich mit dem Schachspiel beschäftigt und in der Natur unterwegs ist, ein Ergebnis von etwa zwei Prozent. Er weiß, dass die ÖDP eine kleine Partei ist.

Für ihn ist es die erste Kandidatur als Direktkandidat, weil das vorher in seiner Tätigkeit als Pfarrer, die er 2019 aufgegeben hat, als seine Frau wieder anfing zu arbeiten, schwierig war.

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