Landtagswahl Jochen Kracht ist der Kandidat der Freien Wähler

Kelberg · Der TV stellt alle Direktkandidaten und ihre Ziele für die Landtagswahl im März vor. Dieses Mal Jochen Kracht aus Kelberg, der für die Freien Wähler antritt.

 Jochen Kracht tritt für die Freien Wähler bei der Landtagswahl an.

Jochen Kracht tritt für die Freien Wähler bei der Landtagswahl an.

Foto: TV/Fotostudio Nieder

Der 57-jährige Kelberger Jochen Kracht möchte seine Erfahrung als Unternehmer und als Mitglied des Katastrophenschutzes im Landkreis in den neuen Landtag einbringen. Er  war lange Zeit in Führungspositionen im Einzelhandel tätig und seit 2009 erst Geschäftsführer und dann Vorstand der Pro Management AG, einer Firma, die Beratung unter anderem bei Vertrieb und Führungsstil anbietet.

Deshalb ist Wirtschaftspolitik auch ein wichtiges Thema für die politische Arbeit von Jochen Kracht. „Da ich selbst Unternehmer bin, weiß ich, was es derzeit für die Klein- und mittelständischen Unternehmen bedeutet, die Arbeitsplätze ihrer Mitarbeiter zu erhalten und das Unternehmen durch Corona zu führen“, sagt er. Kracht kritisiert, dass die Wirtschafts- und Verwaltungspolitik oft weit weg von der Praxis sei. Er erlebe viele Menschen in den Betrieben und wisse, wie es dort aussehe, insbesondere jetzt in der Coronakrise. Er möchte, dass Unternehmen, die unter der Krise leiden, entschädigt werden.

Kracht wünscht sich eine Poltik, die alle Menschen mitnimmt, und eine Kultur der unterschiedlichen Meinungen. Es gebe häufig nur noch schwarz oder weiß. Das Ziel müsse sein, dass man zu gemeinsamen Lösungen komme. Politik solle wieder verständlich werden für die Menschen.

Den Freien Wählern habe er sich angeschlossen, weil ihm Fachlichkeit und Sachlichkeit wichtiger seien als Parteipolitik. „Wir sind die ,Antipartei’, da bei uns noch jede Meinung zählt und wir keiner ,Parteilinie’ unterliegen“, sagt er. Er wolle weg von Parteipolitik und Ideologie.

Kracht möchte sich auch für das Ehrenamt einsetzen. Er selbst ist in seiner Freizeit aktiv als Reservist beim Kreisverbindungskommando und beim Landeskommando in Rheinland-Pfalz. Er sei zwölf Jahre lang Zeitsoldat gewesen und habe in dieser Zeit auch sein Studium absolviert. Danach hatte er zunächst nichts mit der Bundeswehr zu tun, bis er davon hörte, dass Reservisten bei der Bundeswehr dringend gebraucht werden. Deshalb ist er heute bei der zivilmilitärischen Zusammenarbeit tätig. Das heißt, dass er unter anderem den Kreis dabei berät, wo Soldaten möglicherweise eingesetzt werden können – so wie es beispielsweise jetzt bei der Kontaktrückverfolgung bei der Coronakrise der Fall ist.

In diesem Bereich habe er auch die Aktiven von anderen Hilfsorganisationen wie DRK oder THW kennengelernt und gemerkt, wie viel Können und Einsatz in diesem Bereich erbracht werde. Dies gelte es, gesellschaftlich wieder anzuerkennen und in den Vordergrund zu stellen.

Die medizinische Versorgung im ländlichen Raum ist  dem 57-Jährigen ebenfalls ein großes Anliegen. Dazu gehören für ihn genug Ärzte auf dem Land, aber auch der Erhalt von Krankenhäusern und die Pflege zuhause. Auch Schulen und Kitas sollten gestärkt werden.

Kracht wünscht sich, dass die Freien Wähler die Fünf-Prozent-Hürde schaffen und in den Landtag einziehen. Gleichzeitig würde er gerne die bisherige Regierung ablösen und die AfD aus dem Landtag raushalten. „Wenn wir das erreichen, ist schon viel gewonnen“, sagt Kracht.

Bisher haben die Freien Wähler auf Landesebene noch keine Rolle gespielt. Aber der Erfolg der Bayern, wo die Freien Wähler sogar in der Regierung sind, lasse ihn hoffen, dass man auch in Rheinland-Pfalz auf Landesebene mitspielen könne.

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