Freizeit Laufen für die Lebensfreude

Schalkenmehren/Gillenfeld/Ellscheid · Am 31. August findet zum 22. Mal der Maare-Mosel-Lauf (MML) statt. Inge Umbach gilt als das Herz und das Hirn  des MML. Sie feiert nun auch das 20-jährige Bestehen ihrer Laufschule in Ellscheid.

 Vom Halbmarathon bis zum Gesundland-Lauf: Der Maare-Mosel-Lauf bietet auch bei der 20. Auflage eine breite Palette an Strecken.

Vom Halbmarathon bis zum Gesundland-Lauf: Der Maare-Mosel-Lauf bietet auch bei der 20. Auflage eine breite Palette an Strecken.

Foto: TV/Inge Umbach

Mit bis zu 1500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zählt der Maare-Mosel-Lauf zu den beliebtesten läuferischen Breitensport-Ereignissen in Deutschland.

Dabei lieferte die Initialzündung nur der Umstand, dass für die Eröffnung des Maare-Mosel-Radwegs im Jahr 1998 auch ein Appetithäppchen für Leute ohne „Drahtesel“ gewollt war. „Es waren damals auf ebener Strecke an die 300 Menschen, die sich nach dem rauschenden Fest zur Radwegeröffnung auf die Socken machten“, erinnert sich Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, „und Inge Umbach als Hauptorganisatorin war seitdem immer der Motor der Begeisterung.“

Die wiegelt bescheiden ab: „Unsere Besonderheit ist halt, dass wir mit dem Maare-Mosel-Lauf ein Erlebnis von Punkt zu Punkt bieten, das ohne monotones Rundendrehen auskommt. Das ist natürlich eine logistische Herausforderung. Aber man läuft mitten durch eine wunderschöne Landschaft.“

Zum Beispiel der Halbmarathon führt von Daun über das Viadukt und durch den ehemaligen Eisenbahntunnel ans Schalkenmehrener Maar und an den Mürmes. Für die Motivation sorgen an verschiedenen Stationen Sambaklänge und andere schwungvolle Sounds, Erfrischungsgetränke vom Sponsor Nürburg Quelle oder auch wohltuende Massagen und Kurzmeditationen in Inge Umbachs Laufoase in Ellscheid, die wieder Kernstück des MML ist und das Attribut „Oase“ für die Laufenden sicher zu Recht trägt.

Die Streckenverläufe, die in diesem Jahr auch einige kleinere Neuerungen aufweisen, sind immer so abwechslungsreich, dass Thomas Räthlein vom Gesundland Vulkaneifel nachhaltige Werbeeffekte für die Vulkaneifel ausmacht.

Denn zwölf  Prozent der teilnehmenden Lauf-Fans kommen aus dem Ausland, die Hälfte aus anderen Bundesländern, „die brauchen Übernachtungen und bringen Wertschöpfung, etliche von ihnen lernen so auch die Region zum ersten Mal kennen und kommen fasziniert wieder“.

Der Maare-Mosel-Lauf entfaltet als Event, wo auch weniger Trainierte etwa beim GesundLand-Lauf – bei dem Walken, Wandern oder Pause machen möglich ist – oder beim sechs Kilometer langen „Jedermannlauf“ mitmachen können, eine dauerhaft positive Wirkung. Das bestätigt Maria Müller, Sporttherapeutin der Median-Kliniken: „Die teilnehmenden Patienten haben ja nur kurze Zeit, um sich auf den Lauf vorzubereiten. Sie lassen sich aber von der Atmosphäre und dem Stolz, etwas Ungewöhnliches geschafft zu haben, zu einem gesünderen Lebensstil motivieren.“

Das Läuferfeld ist beim MML bunt gemischt, es gehen Firmenteams ebenso an den Start wie die Kleinsten, so die Kinder der „bewegten“ Kindertagesstätte Dockweiler mit ihren Erzieherinnen. Mit Spannung dürfte Inge Umbach beobachten, wie ihre kleine Enkelin abschneidet, die sich zum ersten Mal am Bambinilauf beteiligt.

In der Region haben sich in den vergangenen zwanzig Jahren ungezählte Menschen vom läuferischen Bewegungshunger anstecken lassen. Mit ihrer Laufschule „Schritt für Schritt“ wurde Inge Umbach nicht nur bei großen Veranstaltungen wie dem Maare-Mosel-Lauf, sondern bei vielen kleinen Wettbewerben und vor allem bei ganz normalen wöchentlichen Trainings zu einer Art gute Fee für alle, die über das Laufen eine positivere Einstellung zu sich selbst und zum Leben suchen.

Oder die einfach nur etwas gesünder sein wollen. Als zertifizierte Lauftherapeutin stellt sich Umbach, die selbst in ihrer Altersklasse Ü65 Rheinlandmeisterin im Halbmarathon ist, auf die individuellen Fähigkeiten sogar von Anfängern ein, die bereits ein langes bewegungsarmes Leben hinter sich haben. „Ich bin nach meinem Schlaganfall mit 15 Sekunden Laufen angefangen“, schildert Werner Klöckner die eigenen Erfahrungen, „jetzt schaffe ich fünfzig Minuten am Stück.“

Solche Erfolge sind in der Laufschule „Schritt für Schritt“ durchaus an der Tagesordnung. Und sie sollen gefeiert werden:

 Die gute Fee für alle, die über das Laufen eine positivere Einstellung zu sich selbst und zum Leben suchen: Inge Umbach.

Die gute Fee für alle, die über das Laufen eine positivere Einstellung zu sich selbst und zum Leben suchen: Inge Umbach.

Foto: e_daun <e_daun@volksfreund.de>

Am Samstag, 19. Oktober, startet in der Laufoase um 13 Uhr ein Jubiläumsfest, zu dem Läuferinnen und Läufer oder Interessierte eingeladen sind. Nach einem ökumenischen Gottesdienst gibt es Vorträge und Diskussionen unter anderem mit dem Olympiasieger Herbert Steffny oder dem Barfuß-Laufcoach Emanuel Bohlander, ein kurzes Schnupperlaufen für Neugierige und Einsteigewillige sowie verschiedene Infostände und Ausstellungsstände von Sportartikelhändlern der Region.

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