Lautstarke Eifeler fordern den Lückenschluss

Daun/Gerolstein/Düsseldorf · Rund 250 Bürger aus den Kreisen Vulkaneifel und Euskirchen haben in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt für den Weiterbau der Autobahn (A 1) demonstriert. Mit Bannern, Transparenten und einem LKW-Korso zogen sie zum Landtag.

Daun/Gerolstein/Düsseldorf. "Es ist eine Unverschämtheit, dass uns die Politik seit Jahrzehnten an der Nase herumführt. Es muss etwas passieren in Sachen Lückenschluss. Für andere Sachen wie den Nürburgring wird Geld zum Fenster rausgeschmissen", Spediteur Rudolf Müller (Mehren) findet klare Worte, wenn es um die A 1 geht. Deshalb war es für ihn und viele seiner Kollegen aus der rheinland-pfälzischen und nordrhein-westfälischen Eifel Ehrensache, bei der Demonstration in Düsseldorf für den A-1-Weiterbau eine stattliche Lastwagen-Parade auf die Beine zu stellen. Aber auch Busunternehmer steuern ihren Teil bei: Sie haben die Demonstranten aus der Eifel am Samstag kostenlos nach Düsseldorf gebracht. Weitere Demo möglich

Rund 250 Bürger sind dem Aufruf der CDU-Bundestagsabgeordneten Patrick Schnieder (Arzfeld), Bernhard Kaster (Trier) und Detlef Seif (Euskirchen) sowie der Kommunalen Aktionsgemeinschaft pro A 1 und dem Bürgerbündnis für A 1 gefolgt. Mit der Demo wollen sie Druck machen auf die rot-grünen Regierungen in Düsseldorf und Mainz, den Weiterbau der A 1 nicht zu verzögern, sondern so schnell wie möglich die künftige Lücke von 25 Kilometern zwischen Tondorf (NRW) und Dreis-Brück (RLP) zu schließen. Mit im Protestzug ist auch Heinz Herzog (Gerolstein): "Ich will, dass die Lücke endlich geschlossen wird. Es dauert einfach zu lange, wie so vieles in Deutschland." Er ist wie viele andere kein Demonstrations-"Profi", für die allermeisten ist der Zug durch die Innenstadt mit Sprechchören ("In der Eifel Lärm und Stau, wir fordern jetzt den Weiterbau") eine neue Erfahrung. Herzog: "Richtig gut gefallen hat mir die Unterstützung durch die LKW-Fahrer. Die haben richtig Musik gemacht in der Stadt." Die SPD-Präsenz im Protestzug ist dürftig. Lediglich Kreistagsmitglied Dieter Demoulin (Oberbettingen) ist dabei - und enttäuscht. "Bedauerlicherweise ist mein Aufruf an die Vulkaneifel-Genossen, hier Geschlossenheit zu zeigen, nicht auf fruchtbaren Boden gefallen. Für mich war es jedenfalls selbstverständlich, heute Flagge zu zeigen." Der Protestzug, der auf rund drei Kilometern von Oberkassel entlang der Düsseldorfer Altstadt zum nordrhein-westfälischen Landtag führt, sorgt für viel Aufmerksamkeit bei Einheimischen. Kurz vor dem Ziel wenden sich die Demonstranten direkt an die SPD-Regierungschefs in Düsseldorf und Mainz: "Kraft und Beck, die Lücke muss weg!" Für die Bundestagsabgeordneten Schnieder und Seif war die Demonstration ein wichtiges Signal an die Regierungen in Düsseldorf und Mainz: "Die Region hat Flagge gezeigt und klargemacht, dass die Eifel die A 1 will und dass die Eifel die A 1 braucht." Der Demonstrationszug sei nur der Auftakt für den Protest gegen die Verzögerungstaktik der Landesregierungen, kündigte Seif an. "Wenn nötig, ziehen wir beim nächsten Mal mit deutlich mehr LKW durch die Stadt als heute." Ein Video untervolksfreund.de/video

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