Leben im Kriegsgebiet - Die andere Seite Afghanistans

"Fotografieren ist mein Hobby seit Jugendtagen", sagt Lothar Röper. Der 69-Jährige aus Kerpen hat viele Talente. Bei seinen Einsätzen als berufserfahrener Rentner in Krisen- und Entwicklungsgebieten hat er immer seine Kamera dabei. Beeindruckende Fotos aus Afghanistan sind bis 31. Januar im Gerolsteiner Maternusstift zu sehen.

 35 Jahre nach seinem letzten Besuch war Lothar Röper erneut in Afghanistan. Der 69-jährige Maschinenbautechniker hat beeindruckende Fotos gemacht, die bis Ende Januar im Gerolsteiner Maternusstift zu sehen sind. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

35 Jahre nach seinem letzten Besuch war Lothar Röper erneut in Afghanistan. Der 69-jährige Maschinenbautechniker hat beeindruckende Fotos gemacht, die bis Ende Januar im Gerolsteiner Maternusstift zu sehen sind. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Kerpen/Gerolstein. (vog) Ein alter Afghane mit beeindruckenden Gesichtszügen - ein Bäcker, der mit Henna bemalter Hand das Brot segnet - typische Szene auf einem Teppichbasar: Menschen liegen Röper am Herzen. Mit Feingefühl sucht er beste Perspektiven für seine Fotos. Der 69-Jährige kennt Afghanistan seit Jahrzehnten. Vor 40 Jahren lernte er als Mitarbeiter des Deutschen Entwicklungsdienstes Ehefrau Stefanie in der islamischen Republik kennen und lieben. Die älteste Tochter ist in Kabul geboren.

Als Röper 2006 zum vierwöchigen Spezialeinsatz nach Afghanistan kam, machte er völlig neue Erfahrungen. Er sagt: "Ich war 35 Jahre nicht mehr in Kabul gewesen. Damals lebten in der Hauptstadt 300 000 Menschen, heute 3,5 Millionen." Die Zerstörungen durch den jüngsten Krieg seien erschütternd gewesen. Röper: "Überall war die Zerrissenheit der Menschen präsent."

Ganz anders in der nordafghanischen Stadt Andchoi. Auf dem Land sei die Ursprünglichkeit, das "Echte", erhalten geblieben. Neu sei die Bildungsbereitschaft hinzugekommen. Röper war für den SES (Senioren-Experten-Service der Deutschen Industrie) und den Hamburger Schulverein unterwegs, um den Aufbau einer Berufsschule mit Tischlerwerkstatt auszuloten. Zur Umsetzung der Pläne kam es nicht mehr, da der Leiter des Schulprojektes am Tag vor Röpers Abflug im Februar 2007 erschossen wurde. Geblieben sind die einzigartigen Fotos, aufgenommen im November 2006. Der Maschinenbautechniker zeigt sie im Gerolsteiner Maternusstift aus Liebe zu Afghanistan. Seine Leitgedanken zur Ausstellung hat er in einem kleinen Skript festgehalten. Überschrift: "Es gibt auch noch ein Leben der afghanischen Menschen neben dem Elend des Krieges."

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