Leben und lächeln bis zuletzt

Der Caritasverband Westeifel hat im Regina-Protmann-Haus Daun beim "Tag der Hospizarbeit" Jubiläum gefeiert, dabei Ehrenamtliche aus den vor 15 beziehungsweise zehn Jahren gegründeten Hospizgruppen Daun und Gerolstein geehrt und sich dem Thema "Humor in der Hospizarbeit" gewidmet.

 Pionierin der Hospizarbeit: Juliane Heck. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Pionierin der Hospizarbeit: Juliane Heck. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun/Gerolstein. (bb) "Leid ist nicht unbedingt humorvernichtend", betont der Diplomtheologe Klaus Aurnhammer zu Beginn seines Streifzugs durch das Thema "Humor in der Hospizarbeit" (siehe Extra).

Zum Schluss seines Vortrags erzählt er von einer 80-jährigen Bewohnerin eines Seniorenhauses, die wegen ihrer Parkinson-Erkrankung die Mahlzeiten nicht mehr alleine zu sich nehmen kann. Während ihr das Essen gereicht wird, schaut sie nach draußen. Es schneit. Und sie sagt zu dem Pfleger: "Bei diesem Wetter könnte ich sowieso nicht rausgehen. Dann ist es gut, dass ich so zittre. Da roste ich wenigstens nicht ein." Wenn nun die Frau gemeinsam mit dem Pfleger über sich lache, sei die höchste Entwicklungsstufe des Humors erreicht, sagt Aurnhammer. Er erklärt: "Das ist an der Grenze zur Weisheit."

Den Hospizhelfern empfahl er, immer wieder diese Stufe anzustreben und neben dem Grundsatz "Leben bis zuletzt" auch "das Lächeln bis zuletzt" möglich zu machen. Weitere Bausteine des Hospizjubiläums waren ein von dem Caritasverbands-Vorsitzenden, Pastor Karl Kneißl (Bleialf), zelebrierter Gottesdienst und ein Blick in die Historie (der TV berichtete) sowie der Wunsch von Landrat Heinz Onnertz an die Ehrenamtlichen, "tiefe innere Erfüllung in der Hospizarbeit zu finden", und der Appell, die beiden Hospizgruppen im Landkreis Vulkaneifel personell zu verstärken. Pastor Kneißl, Geschäftsführer Winfried Wülferath (Caritasverband Westeifel) und die Hospizfachkraft Rosemarie Harings (Oberbettingen) verliehen Juliane Heck (Daun) als Pionierin das Ehrenzeichen des Caritasverbandes und zeichneten folgende Hospizhelfer mit Ehrenurkunden aus: Marianne Bischoff (Kerpen), Brigitte Ciupke (Bleckhausen), Maria Ehses (Daun-Gemünden), Maria Feinen (Fleringen), Mechthild Fügen (Mehren), Richard Hoffmann (Kelberg), Anita Janisch-Illigen (Daun), Brigitte Käb (Kirchweiler), Maria Kreuser (Mosbruch), Eileen Nowak (Kelberg), Elisabeth Schumacher (Neroth), Thea Schumacher (Niederehe), Margrit Seyfert (Hillesheim), Barbara Trauden (Gerolstein). Die Moderation hatte die Hospiz-Fachbereichsleiterin des Caritasverbandes, Elisabeth Krupp (Bitburg). Den musikalischen Rahmen gestalteten der Chor "Stimmband" (Gerolstein), die Trommelgruppe Tom Haeuser (Hillesheim) und der junge Pianist Marius D. Krupp (St. Thomas).

Extra "Humor in der Hospizarbeit" ist ein Spezialgebiet von Klaus Aurnhammer. Der 50-jährige Diplomtheologe ist Seelsorger der Sektion für Palliativmedizin am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Saarlouis. Bei seinem Vortrag beim Hospizjubiläum in Daun stellte er die Funktionen des Humors vor. "Humor ist das Salz in der Suppe bei der Begleitung schwerkranker und sterbender Menschen", sagte Aurnhammer. (bb)

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