"Leerstandsproblem? Kennen wir nicht!"

Weiteres Wachstum angestrebt: In Hillesheim soll noch in diesem Jahr die Ausweisung eines neuen, 25 Bauplätze umfassenden Baugebiets in die Wege geleitet werden. Die entsprechenden Grundstücke im Anschluss ans Baugebiet "Vor Kyller Höhe" hat die Stadt in den vergangenen Jahren bereits gekauft.

Hillesheim. (mh) Mit ökologischen Bedenken oder dem Einwand, dass angesichts der zunehmend alternden Gesellschaft künftig immer mehr Häuser im Ortskern leer stehen, braucht man Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) nicht zu kommen. Er sagt: "Das Leerstandsproblem kennen wir in Hillesheim nicht. Wenn bei uns ein Haus frei wird und noch einigermaßen in Schuss ist, findet das auch rasch wieder einen Besitzer."

Jährlich würden in Hillesheim so 15 bis 20 Häuser den Eigentümer wechseln. "Außerdem sind wir eine Stadt, die noch wächst. Diesem Umstand und der Tatsache, dass immer noch viele Menschen ein neues Haus bauen wollen, tragen wir Rechnung", sagt der Stadtbürgermeister. Flächenverbrauch und sonstige ökologische Gesichtspunkte spielen dabei für Stein eine untergeordnete Rolle.

Geht es nach ihm, wird das Projekt noch "in diesem Herbst" in Angriff genommen. Die Flächen (insgesamt 17500 Quadratmeter) hat die Stadt in den vergangenen Jahren von Privatleuten gekauft. Kostenpunkt: rund 200 000 Euro.

Jetzt muss der Stadtrat beschließen



Im Flächennutzungsplan ist das Gebiet bereits als Bauland ausgewiesen. Daher geht es als Nächstes darum, das Vorhaben im Stadtrat zu beschließen und als Baugebiet auszuweisen. Steins Wunsch-Zeitplan sieht so aus: 2009 Beschlussfassung, ab Sommer 2010 Beginn der Erschließungsarbeiten.

Im Frühjahr 2011 soll dann der Startschuss für Bauwillige sein. Wegen der durch die geänderte Gesetzgebung seit geraumer Zeit deutlich gestiegenen Kosten für Erschließungsarbeiten sowie der Tatsache, dass die Stadt finanziell alles andere als auf Rosen gebettet ist, geht Stein davon aus, dass es bis zur Realisierung "kein einfacher Weg" wird.

Dennoch ist er zuversichtlich bis euphorisch. Er sagt: "Auch bei einem geschätzten Quadratmeterpreis von 70 bis 80 Euro erschlossenen Baulands werden die Grundstücke schnell verkauft sein. Schließlich handelt es sich um eine Top-Lage, vielleicht sogar die schönste von Hillesheim. Und darauf wird als Erstes geachtet."

Das Areal, das wegen seiner entsprechenden Vegetation auf den Namen "An den vier Bäumen" getauft werden soll, grenzt direkt an das Baugebiet "Vor Kyller Höhe" an. Es schließt oberhalb an. 25 Bauplätze zwischen 600 und 1000 Quadratmetern, die rechts und links eine einzige Erschließungsstraße säumen sollen, sind geplant.

Warum das Vorhaben für Stein so wichtig ist? "Es gibt in der Stadt zwar noch rund 40 freie Baustellen, aber nur eine in städtischer Hand. Und ich sehe es als zentrale Aufgabe einer Kommune an, dass sie attraktives Bauland zur Verfügung stellt - vor allem für junge Familien."

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