Musik Lehrstunde zu Klangfarben, Lautstärken und Orgelpfeifen

Daun · Die Orgel als das Instrument des Jahres 2021 stand im Mittelpunkt einer Matinee in der St.-Nikolaus-Kirche.

 Der Dekanatskantor Hubert Blaum (links) und der Orgelbaumeister Hubert Fasen (rechts) gestalteten die Orgel-Matinee in der Dauner St.-Nikolaus-Kirche; zur Veranschaulichung kam ein Orgelmodell zum Einsatz.

Der Dekanatskantor Hubert Blaum (links) und der Orgelbaumeister Hubert Fasen (rechts) gestalteten die Orgel-Matinee in der Dauner St.-Nikolaus-Kirche; zur Veranschaulichung kam ein Orgelmodell zum Einsatz.

Foto: Brigitte Bettscheider

(bb) Zwei ausgewiesene Experten brachten den gut 50 Besuchern, die sich zur Mittagsstunde in der St.-Nikolaus-Kirche versammelt hatten, die Orgel musikalisch und technisch näher: der Dekanatskantor Hubert Blaum (Daun) und der Orgelbaumeister Hubert Fasen (Niederbettingen).

Hubert Blaum spielte mit der Toccata und Fuge d-Moll von Johann Sebastian Bach das wohl mit Abstand bekannteste Orgelwerk der europäischen Kunstmusik und ließ das Stück von seinem berühmten Anfang über die machtvollen Akkorde bis zum pompösen Schluss großartig erklingen.

Die Orgelliteraturstücke des Engländers Percy Fletcher und des Franzosen Henri Mulet interpretierte er leise perlend („Fountain Reverie“) und mit Schwung und Erhabenheit („Tu es petra“).

Hubert Fasen, der die Dauner Orgel zwar nicht gebaut hat, sie aber aus Restaurierung, Wartung und Erweiterung bestens kennt, gab zunächst allgemeine Informationen zur „Königin der Instrumente“.

Etwa, dass das erste orgelartige Instrument bereits vor über 2200 Jahren in Alexandrien gebaut worden war und dass die Orgeln um das Jahr 1000 in die Bischofs- und Klosterkirchen Westeuropas und seit der Blütezeit des Orgelbaus im 17. und 18. Jahrhundert auch in die Stadt- und Dorfkirchen Einzug gehalten hatten. Die Orgel ist nicht nur das größte aller Musikinstrumente, sondern auch das tiefste und höchste, das lauteste und das leiseste

Aus dem Steckbrief der Orgel in St. Nikolaus berichtete Fasen von dem freistehenden Spieltisch mit drei Manualen mit 168 Tasten und einem Pedal mit 30 Tasten. Von den 1890 Pfeifen sind nur rund 50 sichtbar; 84 sind aus Holz, die anderen aus Metall; die längste Pfeife misst drei Meter, die kleinste hat eine Länge von einem Zentimeter. Zur Komplettierung der klanglichen Möglichkeiten wurden zusätzlich noch elektronische Register ergänzt.

An von Hubert Blaum gespielten Hörbeispielen demonstrierte der Orgelbaumeister die Stimmen mit dem als „typischen“ Orgelklang bekannten kräftigen Gesamtklang, die eher sanften, flötenartigen Töne sowie die Stimmen mit enger Mensur (Streicher), die am besten solistisch zu verwenden seien. Und schließlich die Posaune, Trompete oder Oboe imitierenden so genannten Zungenstimmen.

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