Leser diskutieren mit der Chefredaktion

Gerolstein · Hart, aber fair und ein Gewinn für beide Seiten: Die Chefredaktion des Trierischen Volksfreunds und weitere TV-Führungskräfte haben in Gerolstein mit Lesern über Stärken und Schwächen des TV gesprochen. In der intensiven Diskussion, bei der die Redakteure viele Anregungen aufgenommen haben, waren sich letztlich alle einig: Das Herz des TV muss auch künftig im Lokalen schlagen.

 Die Chefredaktion des Trierischen Volksfreunds (stehend von links) mit Chefredakteurin Isabell Funk und ihren Stellvertretern Peter Reinhart und Damian Schwickerath diskutiert in der Brunnenstadt mit Lesern aus dem Gerolsteiner und Hillesheimer Land über Stärken und Schwächen des TV und nimmt viele Anregungen mit. TV-Foto: Mario Hübner

Die Chefredaktion des Trierischen Volksfreunds (stehend von links) mit Chefredakteurin Isabell Funk und ihren Stellvertretern Peter Reinhart und Damian Schwickerath diskutiert in der Brunnenstadt mit Lesern aus dem Gerolsteiner und Hillesheimer Land über Stärken und Schwächen des TV und nimmt viele Anregungen mit. TV-Foto: Mario Hübner

Gerolstein. Am Ende der zweistündigen und äußerst intensiven Diskussionsrunde in der Schwarzbrennerei in Gerolstein hatte Leser Alfred Burbach aus Hillesheim, der den TV seit 45 Jahren bezieht, fast ein schlechtes Gewissen: "Ich habe ja ganz schön heftig kritisiert, dabei kann ich ja gar nicht ohne den Volksfreund. Aber es war toll, wie offen die Chefredaktion auf alle meine Punkte eingegangen ist. Die Runde hat mir sehr viel Spaß gemacht."
In die gleiche Kerbe schlug Peter Meyer aus Oberehe-Stroheich: "Die Kritik, die Anregungen sind aufgenommen worden. Ich bin überzeugt, dass sie auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Das war ein prima Erfahrungsaustausch." Meyer hatte beispielsweise angeregt, weltpolitische Ereignisse wie die Krise in der Ukraine stets regional zu beleuchten.
Wie? "Der TV sollte sich umhören, welche Firmen in der Region Geschäfte mit der Ukraine machen, und was die Krise für sie bedeutet." "Eine sehr gute Anregung, die wir aufnehmen werden", versprach Chefredakteurin Isabell Funk - und betonte: "Die Regionalisierung ist das A und O für den TV, wir arbeiten täglich daran, sie weiter zu intensivieren."
Ihre Aussage gegen Ende des Treffens "Das Herz des TV schlägt im Lokalen" fand durchweg Zustimmung in der Runde.
Themen wie der Gesteinsabbau und die Windkraft, die die Menschen in der Vulkaneifel besonders bewegen, würden gut und kritisch im TV abgebildet, lobten die Leser. Georg Linnerth aus Gerolstein schätzte in diesem Zusammenhang vor allem "die Kommentierfreudigkeit des TV". "An diesen Themen müssen Sie aber bitte dranbleiben", sagte Hildegard Gallmeister aus Hillesheim. "Das werden wir auch, und zwar umfangreich und intensiv", versprach Damian Schwickerath, stellvertretender Chefredakteur.
Eberhard Gallmeister wiederum gefiel, "dass nichts abgebügelt oder schöngeredet wurde. Eine sehr gute Veranstaltung, die auch dem TV bestimmt etwas gebracht hat." Auch hierzu gab es Zustimmung. So sagte der stellvertretende Chefredakteur Peter Reinhart: "Wir nehmen viele Themen, Ideen und Vorschläge mit, die wir in der Redaktion diskutieren und wenn möglich umsetzen. Deswegen machen wir ja diese Stammtische: Wir wollen den Dialog mit unseren Lesern intensivieren."
Diskussionspunkte waren unter anderem die Größe von Bildern, die zeitweise starke Anzeigenbelegung, die Gewichtung von harten politischen und unterhaltsamen Berichten, die Formulierung von Überschriften und auch die Karnevalsberichterstattung.
Zu Letzterem gab es auch in der Runde eine zweigeteilte Meinung - wie in der gesamten Leserschaft des TV: Für die einen ist sie zu viel, für die anderen zu wenig. So wünschte sich Achim Hell aus Gerolstein "mehr Berichte über diejenigen, die im Karneval noch die Lokalpolitik auf die Schippe nehmen, denn davon gibt es nicht mehr so viele".
"Wir müssen und wollen eben jede Interessengruppe im Blick haben", sagte Isabell Funk, appellierte aber nochmals an alle: "Bitte wenden Sie sich an uns, wenn Sie Anregungen oder Themenvorschläge haben. Öffentlichkeit lebt vom Dialog."

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