Lesung in der Sternwarte bei Schalkenmehren

Schalkenmehren/Daun · Thomas Regnery liest in der ausrangierten Sternwarte bei Schalkenmehren aus seinen Büchern. Den Ort hat er bewusst gewählt.

 Der Eifeler Fotograf und Autor Thomas Regnery liest in der Sternwarte bei Schalkenmehren, um auf etwas aufmerksam zu machen. Foto: privat

Der Eifeler Fotograf und Autor Thomas Regnery liest in der Sternwarte bei Schalkenmehren, um auf etwas aufmerksam zu machen. Foto: privat

Foto: (e_daun )

Fünf Jahre, nachdem die Wissenschaftler der Uni Bonn gegangen sind, beleben Künstler aus der Vulkaneifel weiterhin beharrlich das ehemalige Observatoriums Hoher List bei Schalkenmehren. Thomas Regnery, Eifeler Fotograf und Autor, liest am Donnerstag, 8.Juni, um 19.30 Uhr im Kuppelraum des Observatoriums mit dem 1-Meter-Teleskop aus seinen Büchern. Regnery schreibt seit 2013 Romane, die in der Eifel spielen. Es handelt sich dabei um Abenteuergeschichten mit einem Schuss Romantik. Zudem ist er Mitglied der Astronomischen Vereinigung Vulkaneifel (AVV), die sich für den Erhalt des Observatoriums Hoher List einsetzt.

Er sagt: "Wir machen diese Veranstaltung, weil wir die Aufmerksamkeit auf die Situation des Observatoriums, die immer noch nicht geklärt und nach wie vor prekär ist, lenken wollen." Für die AVV hat das Observatorium das Potenzial, eine bedeutende Bildungseinrichtung in der Vulkaneifel zu werden, in der Wissenschaft und Kunst ein Zuhause haben, und zu der die Bevölkerung Zugang hat. "Dies wird im Augenblick aber leider verhindert", sagt Regnery.

Die AVV hat eine Kuppel von der Uni Bonn gemietet, die nach wie vor Mieterin des Gesamtkomplexes ist, obwohl sie die Sternwarte nicht mehr nutzt. Eigentümer ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes Nordrhein-Westfalen. Der BLB als Eigentümer und die Universität Bonn als Mieterin torpedierten nach Aussage der AVV beharrlich alle Bemühungen, den brachliegenden Ort für Kultur und Bildung zu öffnen und zu erhalten. Denn, so die Kritik, der bauliche Gesamtzustand der Liegenschaft verschlechtert sich zusehends von Jahr zu Jahr. Wie es genau um die Gebäude steht, ist auch bereits untersucht worden. Das bundesweit tätige Beratungsunternehmen Drees und Sommer (Hauptsitz Stuttgart) hat im Auftrag der Verbandsgemeinde (VG) Daun die Sternwarte untersucht. Ihr Ergebnis: Die Gebäude sind durchweg gut in Schuss, die Kosten für eine "angemessene Sanierung" werden auf etwas mehr als 200 000 Euro geschätzt. Soweit die gute Nachricht. Die Schlechte: Trotz der besonderen Lage auf dem 550 Meter hohen Hohen List, der besonderen Atmosphäre, der besonderen Umgebung oberhalb der Maare und direkt am Eifelsteig, ist die schon einmal diskutierte große Lösung (von einem Investitionsvolumen von mehr als acht Millionen Euro war die Rede) vom Tisch. Einen Hauptinvestor zu finden, sei "unwahrscheinlich", ein großes Besucherzentrum "nicht in Sicht", sagen die Experten in Daun.

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