Der geplante Bau einer Mehrzweckhalle in Kelberg geriet in diesem Jahr zu einer kommunalpolitischen "Ping-Pong-Partie". Hin und her ging es zwischen Verbandsgemeinde (VG) und Ortsgemeinde (OG) Kelberg, als in den jeweiligen Räten darüber beraten wurde, wie weit das neue Gebäude über eine reine Schulturnhalle hinaus ausgestaltet werden solle. Denn klar war, dass die VG eine "einfache" Halle bauen, aber alles weitergehende, wie eine Tribüne, von der OG zu zahlen sein würde. Bis auf wenige Details steht die Planung nun. Der Neubau wird rund drei Millionen Euro kosten. Von den 2,94 Millionen hat die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier 2,352 Millionen Euro als "zuwendungsfähig" anerkannt. Das heißt: Dieser Betrag ist Grundlage für die Bewilligung von Zuschüssen. Vom Land Rheinland-Pfalz sind laut ADD 940 000 Euro zu erwarten, der Kreis steuert zehn Prozent der Kosten (235 200 Euro) bei. Insgesamt geht die VG davon aus, dass 1,175 Millionen Euro an Zuweisungen fließen werden. Über diese Berechnungen hinaus wird der Ausbau zur Mehrzweckhalle rund 200 000 Euro kosten. Die OG Kelberg erwartet Zuschüsse von rund 50 Prozent, so dass knapp 100 000 Euro ungedeckte Mehrkosten auf die Gemeinde zukommen. Eine Summe, die von der SPD-Fraktion und Ratsmitglied Franz-Josef Jax moniert wurde. Ihre Kritik: Die OG Kelberg komme mit den 100 000 Euro sehr günstig weg angesichts des Gesamtvolumens von mehr als drei Millionen Euro. Dass ließ Ortsbürgermeister Werner Blum nicht gelten. Neben den 100 000 Euro müsse der Wert des Grundstücks, den die Gemeinde bereitstelle, die Erschließung und die Schaffung von rund 80 Stellplätzen in die Rechnung aufgenommen werden. Unter dem Strich trage die Gemeinde Mehrkosten von mehr als 400 000 Euro, rechnete Blum vor. Die Abstimmung über das weitere Vorgehen in Sachen Hallenbau wurde durchweg einstimmig verabschiedet, lediglich bei den Mehrkosten für die OG Kelberg stimmten Jax und die SPD-Ratsmitglieder dagegen. Wenn nun alle weiteren Voraussetzungen reibungslos erledigt werden können, ist damit zu rechnen, dass im Frühjahr mit dem Bau der Mehrzweckhalle begonnen werden kann."So schwer war es noch nie"

Einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können, ist mittlerweile keine Selbstverständlichkeit mehr. Aber die Kelberger haben es auch für 2004 wieder geschafft. Allerdings: "So schwer wie in diesem Jahr war es noch nie, den Ausgleich zu schaffen", sagte Büroleiter Johannes Saxler. Der Haushalt 2004 der VG hat ein Gesamtvolumen von rund 4,5 Millionen Euro, 3,05 Millionen davon entfallen auf den Verwaltungs-, 1,46 Millionen auf den Vermögenshaushalt. Eine feste Größe bleibt die VG-Umlage. Sie ist seit vielen Jahren auf 40 Prozent festgesetzt, dabei bleibt es auch 2004.