Leudersdorfer Wehr atmet auf

HILLESHEIM. Bei der jüngsten Sitzung hat der Rat der Verbandsgemeinde Hillesheim de facto viel Geld ausgegeben. Für 105 000 Euro wurden Vergaben für Arbeiten am Gebäude der Kläranlage Hillesheim beschlossen. 175 000 Euro kostet das neue Fahrzeug für die Feuerwehr Hillesheim und 131 000 Euro die Erweiterung des Feuerwehrhauses in Leudersdorf.

 Eng, enger, am engsten: Das 113 Jahre alte und sehr kleine Feuerwehrhaus in Leudersdorf entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen. Nun ist die Erweiterung beschlossen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Eng, enger, am engsten: Das 113 Jahre alte und sehr kleine Feuerwehrhaus in Leudersdorf entspricht schon lange nicht mehr den Anforderungen. Nun ist die Erweiterung beschlossen. TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Die Feuerwehrleute aus Leudersdorf hatten sich gut auf die Sitzung vorbereitet. 14 der 30 Aktiven trafen sich zu einer Vorbesprechung im 113 Jahre alten und extrem kleinen Gerätehaus. Wehrführer Wolfgang Rechs sagte: "Wir kämpfen seit 15 Jahren und intensiv seit sieben Jahren für eine Erweiterung. Unzählige Ortstermine haben stattgefunden." In dem zwölf mal vier Meter kleinen Feuerwehrhaus sind Auto und Ausrüstung auf engstem Raum zusammengequetscht. Rechs zeigt auf die Ausrüstung: "Alles ist klamm, weil hier keine Heizung drin ist und das Dach marode ist." Sanitäranlagen fehlen. Das Gebäude, das sich in Teilen aus einem uralten Hühnerstall und einem nachträglichen Anbau zusammensetzt, ist in einem desolaten Zustand. In geballter Präsenz erschienen die Leudersdorfer Feuerwehrleute in der Ratssitzung der Verbandsgemeinde (VG). Doch der VG-Rat hatte gar keine "Einschüchterung" nötig. "An der Notwendigkeit besteht garantiert kein Zweifel", meinte Bürgermeisterin Heike Bohn. Der Rat beschloss auf Antrag der CDU-Fraktion, den Antrag auf vorzeitigen Baubeginn zu stellen. Das wurde möglich, weil die Finanzierung des 131 000 Euro teueren Erweiterungsbaus auf eher ungewöhnliche Weise zusammengestellt wurde. Ein regionaler Betrieb streckt nämlich den Landeszuschuss von 30 000 Euro so lange vor, bis der Antrag an den Topf des Brand- und Katastrophenschutz des Landes bewilligt wird. Erst 2010 soll der Antrag auf Landesmittel, der im März 2005 gestellt wurde, an der Reihe sein, weil in diesem Bereich ein "Antragsstau von fünf Jahren" besteht. Ein weiterer Sponsor übernimmt den 10 000-Euro-Anteil der Ortsgemeinde. 10 000 Euro bringt der Förderverein der Feuerwehr ein, und für 30 000 Euro werden die Kameraden Eigenleistungen erbringen. Der Eigenanteil der VG beläuft sich demnach auf 51 000 Euro. Erst prüfen, dann kaufen

Die Feuerwehr Hillesheim erhält ein neues Fahrzeug mit 1000-Liter-Wassertank als Ersatz für ein altes Feuerwehrauto ohne Tank. Ob es ein Fahrzeug der Firma Iveco Magirus für 174 800 Euro oder der Marke Daimler-Chrysler/Schlingmann für 175 800 Euro wird, entscheidet sich erst, wenn alle Referenzen geprüft sind. Der Rat beschloss den Kauf des Magirus und nur, wenn die Nachfragen negativ verlaufen, die Anschaffung der Alternative. Zudem wurden Aufträge an die günstigsten Bieter für Arbeiten für die Aufstockung des Betriebsgebäudes der Zentralkläranlage Hillesheim vergeben (der TV berichtete): die Zimmerarbeiten für 37 570 Euro, die Klempnerarbeiten für 22 160 Euro, die Trockenbauarbeiten für 24 000 Euro, die Estricharbeiten für 3940 Euro, die Metallbauarbeiten für 7030 Euro. Die Kunststofffenster und die Alu-Eingangstür gibt es für 10 100 Euro. Die Arbeiten sollen bis Juni erledigt sein. Die Elektro-, Heizung- und Sanitärarbeiten sollen von VG-Mitarbeitern ausgeführt werden. Der Posten "Fotovoltaik-Anlage auf der Turnhalle der Grundschule Üxheim" im Nachtragshaushalt wurde grundsätzlich beschlossen, aber der Detailentscheid auf die Juni-VG-Ratssitzung verschoben. Der 90 000-Euro-Auftrag wird - anders als geplant - doch ausgeschrieben. Außerdem wurde der Verwaltung die Entlastung für die Jahresrechnung 2006 erteilt. Ein weiterer Bericht aus dem VG-Rat folgt.

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