Licht hat seinen Preis

DAUN/GEROLSTEIN/WITTLICH. Für die Beleuchtung, die Sicht und Sicherheit in den Städten und Gemeinden gewährleistet, zahlen die Verbandsgemeinden Daun und Gerolstein jährliche Pauschalen an das RWE, das schon seit vielen Jahren für die Wartung zuständig ist.

Licht an heißt es bei Dämmerung auch in Wittlich. Dazu hat die Stadt einen Vertrag mit der RWE, die sich um die Straßenbeleuchtung kümmert. Wegen eines anhaltend hohen Guthabens verzichtet die Stadt auf Zahlungen für eventuelle Erneuerung der Lampen. Ein dickes Polster hat die Stadt angespart: Rund 760 000 Euro liegen auf dem "Erneuerungskonto" - im Plus, wohlgemerkt. Hintergrund ist ein Straßenbeleuchtungs-Vertrag aus dem Jahr 1995 zwischen Stadt und RWE. Darin ist festgehalten, dass die Stadt nicht nur je Stück für die Bedienung und Instandhaltung der Straßenbeleuchtung an das Energieunternehmen zahlt, sondern außerdem eine jährliche Pauschale auf ein von der RWE geführtes "Erneuerungskonto" überweist. Für den Fall, dass eine "Leuchtstelle" erneuert werden muss.Daun ist mit Wittlich nicht vergleichbar


Der Kreis Daun gehörte, anders als die Städte Wittlich und Bitburg, nicht zum Zuständigkeitsbereich des früheren RWE Trier, sondern zur früheren Niederlassung in Düren (Nordrhein-Westfalen). Anders als in Wittlich und Bitburg wurde für die Stadt Daun (und auch Gerolstein) kein so genanntes Erneuerungskonto geführt, auf dem Zahlungen der Gemeinden für die Erneuerung gebucht wurden. Beim RWE Trier war das eine Sonderregelung, sagt Gerd Becker, Büroleiter der Verbandsgemeinde (VG) Daun. Er stellt klar: "Der Vertrag für die Stadt Wittlich ist mit dem der Stadt Daun nicht vergleichbar." Das RWE hat derzeit mit allen 38 Ortsgemeinden in der VG Daun einen Straßenbeleuchtungsvertrag abgeschlossen. Insgesamt ist der Energie-Riese für etwa 4500 Leuchten in der VG Daun zuständig. In den Verträgen zwischen Kommunen und RWE ist eine jährliche Pauschale von 63,40 Euro pro Leuchte vereinbart. Die Pauschale umfasst Wartung, Reinigung, Austausch von Teilen und Lampen, Kontrolle, Steuerung, Reparatur von Vandalismusschäden und Erneuerung. Die Wartungspauschale wird jährlich an die Lohnkostensteigerungen im Bereich der Tarifverträge Elektrizität, Wasser, Gas angepasst. Bei den zuvor geltenden Verträgen mussten die Gemeinden noch mehr zahlen. So betrug die Pauschale von 1996 bis 2000 175 Mark. 2000 ist der Vertrag modifiziert worden. Die Wartungs- und Kontrollintervalle wurden verlängert, die Pauschale auf die derzeit geltenden 63,40 Euro reduziert. Die Verbandsgemeinde Gerolstein hat in den vergangenen Jahren zwei Mal ermittelt, ob die Wartung nicht auch vom einem privaten Anbieter erledigt werden könnte, wie Edgar Weis, Fachbereichsleiter Organisation und Finanzen, erklärt. Seine Bilanz: "Es war sehr schwierig, überhaupt jemanden zu finden, der die Wartung übernommen hätte. Und die, die es gemacht hätten, forderten einen deutlich höheren Preis als den des RWE." Zwei Mal jährlich rechnet das RWE seine Leistungen ab, und die Pauschale wird entsprechend neu berechnet. So beläuft sie sich in der VG Gerolstein auf derzeit 65,94 Euro pro Leuchte. Weis lässt auf den Service des RWE nichts kommen: "Wir haben das Unternehmen, was die Wartung angeht, als sehr zuverlässig kennen gelernt." Und darauf will sich die Verbandsgemeinde auch noch länger verlassen: Der am 1. Januar 1992 geschlossene Straßenbeleuchtungs-Vertrag läuft noch bis zum 31. Dezember 2011.

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