Soziales Dankbar für die vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen

Daun · Stellvertretende Beauftragte für Migration und Integration verabschiedet: Lidija Gensirovskij war neun Jahre lang für Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis Vulkaneifel tätig.

Landrätin Julia Gieseking (rechts) und Abteilungsleiter Günter Willems verabschieden Lidija Gensirovskij nach neun Jahren als stellvertretende Migrationsbeauftragte für den Landkreis Vulkaneifel.

Landrätin Julia Gieseking (rechts) und Abteilungsleiter Günter Willems verabschieden Lidija Gensirovskij nach neun Jahren als stellvertretende Migrationsbeauftragte für den Landkreis Vulkaneifel.

Foto: TV/Kreisverwaltung Vulkaneifel

Im Landkreis Vulkaneifel leben rund 6.200 Menschen mit einer ausländischen Staatsangehörigkeit. Gemessen an der Gesamtbevölkerung im Kreis von 60.603 entspricht dies einem Anteil von gut zehn Prozent. Damit sich diese Menschen in einem für sie fremden Land mit unbekannter Sprache und Kultur zurechtfinden, kommt der sozialen und kulturellen Integration eine große Bedeutung zu. Um die Integrationsarbeit zu bündeln, zu vernetzen und zu koordinieren, beruft der Kreistag Vulkaneifel eine Beauftragte oder einen Beauftragten für Migration und Integration. Zu dessen Schwerpunktaufgaben zählt unter anderem die Hilfestellung bei der Orientierung in der neuen Heimat. Darüber hinaus versteht man sich auch als Anlaufstelle der Menschen bei familiären und schulischen Problemen sowie für den Kontakt mit Behörden und zur Überwindung von Sprachbarrieren.

Beauftragte für Migration und Integration ist seit dem vergangenen Jahr Maaike Thijs aus Kopp. Ihre beiden Stellvertreterinnen sind Haya Zarnaji und Lidija Gensirovskij, beide aus Daun. Letztere wurde nun nach neun Jahren Engagement von Landrätin Julia Gieseking und Abteilungsleiter Günter Willems in der Kreisverwaltung in Daun verabschiedet.

Die Bibliothekarin und Sozialpädagogin blickt auf viele interessante, aber auch anspruchsvolle Jahre im Bereich der Migrationsarbeit zurück: „Es hat mir große Freude bereitet, in vielen Projekten, Veranstaltungen und Begegnungstagen mitzuwirken. Besonders herausfordernd war natürlich die Situation im vergangenen Jahr, als viele Flüchtende aus der Ukraine zu uns kamen. Jede Hand wurde da gebraucht. Aber ich bin sehr dankbar: Die vielen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen in den vergangenen neun Jahren haben meine Seele reich gemacht.“

Unter anderem hat Lidija Gensirovskij im Café Asyl im ehemaligen Dauner Bahnhofsgebäude mit Geflüchteten aus der Ukraine einen Kurs absolviert, bei dem die Menschen aus dem von Russland überfallenen Land mit Tanz und Musik die deutsche Sprache leichter lernen konnten.

„Es ist erwiesen, dass man in Bewegung eine neue Sprache leichter erlernen kann. Dabei spielt auch das Thema Mitgefühl eine große Rolle. Den Flüchtlingen das Gefühl zu geben, ,Hier bist du in Sicherheit’, war grundlegend für alle weiteren Maßnahmen“, erklärt Lidija Gensirovskij, die vor 26 Jahren aus Kasachstan nach Deutschland kam.

Bei der Verabschiedung in der Kreisverwaltung betonte sie ihre Dankbarkeit bezüglich der Zusammenarbeit mit dem Café Asyl, dem Forum eine Welt und dem Migrationsdienst der Caritas. Landrätin Julia Gieseking und Abteilungsleiter Günter Willems bedankten sich für das jahrelange ehrenamtliche Engagement zum Wohle der Menschen mit Migrationshintergrund im Landkreis Vulkaneifel und wünschten Lidija Gensirovskij alles Gute für ihren weiteren Lebensweg.

(red)
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