Lieb und teuer, aber es läuft

Sarmersbach · Die Dorfkapelle in Sarmersbach ist in keinem guten Zustand. Das soll sich ändern. Die Gemeinde will sich finanziell an der Sanierung der Dorfkapelle beteiligen.

 Es muss etwas getan werden, um die Kapelle in Sarmersbach zu erhalten. TV-Foto: Helmut Gassen

Es muss etwas getan werden, um die Kapelle in Sarmersbach zu erhalten. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Sarmersbach Wie in vielen Eifel-dörfern spielt auch in Sarmersbach die kleine Kapelle im Dorf immer noch eine wichtige Rolle im Leben der Bewohner. Etwa 230 Jahre ist sie alt, vor rund 35 Jahren erfolgte die bisher letzte Sanierung.
Aus dem Jahr der Erbauung 1788 stammt noch der Dachstuhl der Kapelle - und gerade der ist das Sorgenkind für den weiteren Erhalt der Kapelle.
Denn das Holz von fünf der zwölf tragenden Balken ist morsch, weil auch längere Zeit das Dach schon undicht war. Auch eine Fußpfette (Traufbohle) ist durch das Wasser faul und bedarf der Erneuerung. Am Dachstuhl ist zudem der Eichenporling ins Holz eingedrungen, das wurde bei einer Untersuchung festgestellt.
"Das ganze Gebälk der Decke ist statisch nicht mehr tragfähig", lautet das Resümee von Architekt Stefan Bauer. Schon seit über einem Jahr wird die Kapelle für Gottesdienste wegen der massiven Schäden nicht mehr genutzt, die finden stattdessen im Gemeindehaus statt. Die Bürger wurden bei einer Versammlung über die Schäden informiert und auch über die Baukosten für eine Sanierung der Kapelle.
Sie liegen bei mindestens 92 000 Euro, doch wer soll die bezahlen? Das Bistum gewährt bei einer Reparatur und Sanierung 60 Prozent Zuschuss, was einen Betrag von rund 55 000 Euro bedeutet. Abzüglich einer Summe von 7000 Euro, welche die Pfarrei Hilgerath beisteuern kann, bleibt eine Finanzlücke von etwa 30 000 Euro.
Die Lösung könnte ein Zuschuss der Gemeinde Sarmersbach zu den Kosten sein. Um zu ermitteln, was die Bürger grundsätzlich vom Erhalt der Kapelle halten und über einer Mitfinanzierung der Gemeinde denken, hat der Verwaltungsrat der Pfarrei Beinhausen/Hilgerath eine Umfrage im Dorf durchgeführt. Die Ergebnisse der Bürgerbefragung liegen nun vor und sind in den wichtigsten Punkten eindeutig. Von den 170 stimmberechtigten Einwohnern nahmen 97 teil, was einer Beteiligung von 57,06 Prozent entspricht.
Margit Würtz, stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates der Pfarrei Beinhausen/Hilgerath zeigte sich zufrieden mit der Beteiligung und den Ergebnissen der Bürgerbefragung. "Wir sind ja von Kirchenseite nicht verwöhnt, das ist eben so", sagte sie. Zur Frage, ob man für eine Sanierung der Kapelle sei, sagten 94 Bürger (96,91 Prozent) Ja. Drei Stimmen gab es dagegen. Die zweite Frage war, ob die Gemeinde sich an der Finanzierungslücke beteiligen sollte. Hier waren 91 Stimmen dafür (93,81); es gab sechs Neinstimmen.
Die dritte Frage "Wären Sie bereit, sich an einer Eigenleistung handwerklicher Art zu beteiligen?" beantworteten 36 Bürger mit Ja (37,11 Prozent), 47 Bürger sagten Nein (48,46), und es gab 14 (14,43) Enthaltungen.
Hierbei solle man auch bedenken, dass viele ältere Mitbürger zwar mit Ja zur Finanzierung gestimmt haben, aber aufgrund ihres Alters nicht mehr helfen können.
Was bedeutet dies nun? Der Gemeinderat von Sarmersbach hat sich in einer Sitzung mit der Umfrage beschäftigt und diesbezüglich einen Beschluss gefasst. "Die Gemeinde Sarmersbach wird sich mit einer Obergrenze von 30.000 Euro, vorbehaltlich der kommunalaufsichtlichen Stellungnahme, an der Finanzierung der Sanierung beteiligen", erklärt Ortsbürgermeister Dieter Treis.
Die geringe Anzahl derjenigen, die bei der Sanierung helfen wollen, bereitet dem Ortsbürgermeister keine Sorgen. "Man muss die Personenzahl sehen, und wenn wirklich über 30 Personen helfen wollen, dann ist man gut gesegnet mit Helfern", relativiert Treis die relativ geringe Prozentzahl.

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