Lissingen will kein Licht aufgehen

GEROLSTEIN-LISSINGEN. (git) Die Genehmigung einer Flutlichtanlage für den Sportplatz in Lissingen soll in der morgigen Bauausschuss-Sitzung der Stadt Gerolstein (16.30 Uhr, Rathaus) auf den Weg gebracht werden. Und das, obwohl die Lissinger strikt dagegen sind.

Zum Flutlicht-Vorhaben sagt der erste Beigeordnete der Stadt, Peter Wülferath (CDU): "Der Antrag auf ein Genehmigungverfahren steht nicht im unmittelbaren Zusammenhang mit dem erforderlichen Platzbedarf für die vielen Übungsstunden." Die Trainingseinheiten seien für den laufenden Spielbetrieb bereits für alle Mannschaften auf sämtlichen städtischen Anlagen (Stadt Gerolstein, Büscheich, Gees, Pelm und Lissingen) verteilt und festgelegt worden. Dennoch will auch Wülferath die bestehenden Probleme nicht verhehlen. Die Fußballer aus der Stadt und den Stadtteilen haben bei Dunkelheit zu wenig Trainingsmöglichkeiten, da die wenigsten Plätze beleuchtet sind. Trainingsausfälle und überlastete Spielflächen sind die Folge (der TV berichtete). "Wenn es lange hell bleibt, besteht überall die Möglichkeit zu trainieren. Aber wenn es früh dunkel wird, geht das nicht. Dann können auf keinen Fall weitere Trainingseinheiten nach Gerolstein verlagert werden", sagt Wülferath. Zur Erinnerung: Noch im Sommer vergangenen Jahres hatte er gesagt: "Alle Verantwortlichen fordern nach wie vor, dass die Verbandsgemeinde eine zentrale Sportanlage zur Verfügung stellt, die einen geeigneten Ausweichplatz mit Flutlichtanlage hat." Die Lissinger befürchten nun, dass ihre Anlage dieser Ausweichplatz werden soll. Karl-Heinz Elsen, Vorsitzender des Sportvereins Lissingen, sagt: "Wir wollten schon vor eineinhalb Jahren keine Flutlichtanlage - und daran hat sich nichts geändert." Er verweist darauf, dass sich die unmittelbaren Sportplatz-Nachbarn bereits damals vehement gegen diese Pläne gewehrt haben. Der Lissinger Platz ist der einzige Hartplatz. Daher befürchtet Elsen eine Dauernutzung des Platzes, wenn erst einmal eine Flutlichtanlage installiert ist. Er ist mehr als erstaunt über den Genehmigungsantrag: "Ich weiß nichts davon. Warum wird das über unsere Köpfe hinweg entschieden?" Auch Ortsvorsteher Rainer Schulte-Loh bestätigt, dass eine solche Flutlichtanlage vor längerer Zeit einmal im Gespräch gewesen sei. Die Anschaffung sei aber letztlich daran gescheitert, dass der SV Lissingen keinen Bedarf gesehen habe. Zum vorgesehenen Antrag sagt Schulte-Loh: "Ich bin überrascht und weiß nichts davon." Auch Stadtbürgermeister Georg Linnerth (SPD) weiß nicht, warum dieser Tagesordnungspunkt in der Bauausschuss-Sitzung behandelt wird. "Ich weiß nur, dass Wülferath den Genehmigungsantrag für eine Flutlichtanlage auf die Tagesordnung setzen ließ. Ich gehe davon aus, dass lediglich geprüft werden soll, ob generell eine Flutlichtanlage am Sportplatz Lissingen eingerichtet werden kann."

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