Luxus-Wochenendhaus in Flammen: 200 000 Euro Sachschaden

Gerolstein-Oos · Hoher Sachschaden, keine Verletzten: Aus noch ungeklärter Ursache ist in der Nacht zum Montag ein Luxus-Wochenendhaus in Gerolstein-Oos niedergebrannt. Die Kripo, die die Ermittlungen aufgenommen hat, schätzt den Schaden auf rund 200 000 Euro. Im Einsatz waren 60 Wehrleute und das Deutsche Rote Kreuz.

Gerolstein-Oos. Es war eine schlaflose Nacht für Gerolsteins Wehrführer Thomas Ballivet und seine Kollegen. 60 Wehrleute aus Gerolstein, Oos, Müllenborn, Büscheich, Lissingen, Dreis und Dockweiler haben von kurz nach 1 Uhr bis um 5 Uhr gekämpft, um den Brand eines freistehenden Einfamilienhauses, das als Wochenendhaus genutzt wird, unter Kontrolle zu bringen.
Zudem waren DRK-Kräfte aus Gerolstein und Hillesheim im Einsatz.
Dach bereitet Probleme


"Es war ein anstrengender Einsatz, denn als wir ankamen, stand das Haus bereits voll in Flammen", berichtet Ballivet. "Zudem hat uns das Schieferdach Probleme bereitet, weil es unter den Schindeln komplett mit Brettern zugeschlagen war, so dass sich überall Glutnester gebildet haben."
Nach mehrstündigem Angriff von außen - unter anderem per Drehleiter - sowie per Innenangriff mit rund zwei Dutzend Atemschutzträgern ist es laut Ballivet dann gelungen, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Das war gegen 5 Uhr.
Glücklicherweise gab es kein Frost, der den Wehrleuten die Arbeit zusätzlich erschwert hätte. Und: "Der Wind hat die Funken weg von der Nachbarbebauung getrieben. Das ist uns natürlich entgegengekommen", sagt Ballivet. Zudem sei die Wasserversorgung optimal gewesen. "Wir haben aus zwei Netzen sowie aus dem Oosbach Wasser entnommen, das hat gereicht", sagt der Wehrführer. Gegen 7 Uhr sei zusammengepackt worden, die Feuerwehr aus Oos hat mit acht Mann dann noch Brandwache gehalten.
Für die anderen hieß es, die nächsten Stunden nach dieser Materialschlacht, aber vor dem Gang zur Arbeit oder ins Bett erst einmal: aufräumen, Sauerstoffflaschen auffüllen, Atemschutzgeräte überprüfen und desinfizieren, Schläuche trocknen, Fahrzeuge wieder bestücken.
Derweil hat die Kripo die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Nachbarn hatten die Flammen bemerkt und die Feuerwehr informiert. Ein Anwohner berichtete: "Gegen ein Uhr hat mich mein Hund geweckt. Er spielte komplett verrückt, lief die Treppen im Haus auf und ab und sprang aufs Bett. Ich stand auf und habe die Flammen gesehen, die aus dem Haus schlugen."
Die Bewohner, ein Rentnerehepaar aus Köln, waren während des Brandes nicht im Haus. Als er am nächsten Tag die Ruine seines Hauses sieht, sagt der Mann: "War es Glück oder Unglück, dass wir nicht da waren, als der Brand ausbrach? Ich weiß es nicht. Vielleicht hätten wir ihn löschen können, wenn wir ihn bemerkt hätten. Vielleicht wären wir aber auch am Rauch erstickt. Alle Schlafzimmer liegen im obersten Stock."

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