"Määrchen" am Maar

Wieder ein Mosaiksteinchen mehr im touristischen Angebot der Vulkaneifel: Am Holzmaar bei Gillenfeld wurde der neue "Määrchen"-Naturwaldpfad eröffnet. Zum Abschluss der 19. Konferenz des Europäischen Geopark- Netzwerkes waren auch die europäischen Gäste aus zwölf Ländern bei der Eröffnung dabei.

 Andreas Lücke erklärt den Gästen seine Forschungsarbeit am Holzmaar und erläutert ihnen die Paläontologie des Maares. TV-Foto: Helmut Gassen

Andreas Lücke erklärt den Gästen seine Forschungsarbeit am Holzmaar und erläutert ihnen die Paläontologie des Maares. TV-Foto: Helmut Gassen

Gillenfeld. Nein, es ist kein Schreibfehler wenn nun touristisch gesehen mit einem "Määrchen"-Naturwaldpfad geworben wird. Der Titel des neuen Pfades an der Deutschen Vulkanstraße bezieht sich auf die beiden Maare im Naturschutzgebiet Holzmaar: Das Dürre Maar und das Holzmaar. Die Landschaft der Maare und Vulkane bietet viele Phänomene geologischer Signifikanz, Seltenheit und Schönheit. Und das Gebiet um das Holzmaar zählt zweifellos dazu.Und so ist man beim Geopark Vulkaneifel, der im Netzwerk des Unesco Global Geoparks eingebunden ist, froh über die Initiative des Dienstleistungszentrums Ländlicher Raum (DLR). Unter dem Motto "Naturschutz zum Erleben und Anfassen" wurde der neue "Määrchen"-Naturwaldpfad am Holzmaar realisiert. Er ist ein Traumpfad für jeden, aber besonders für Kinder. "Die Vulkaneifel mit ihren einzigartigen Maaren trägt den Titel ,Europäischer Geopark' wirklich zu Recht. Unser aller Ziel muss es sein, dieses besondere geologische und kulturelle Erbe zu schützen und zu bewahren", sagte Lothar Helfgen vom DLR- Mosel."Hetschenkönigin" als Leitfigur

Vier Kilometer lang ist der Pfad um das Holzmaar und das Dürre-Maar insgesamt und er wird von der "Hetschenkönigin" als Leitfigur gekrönt. Das Holzmaar wird im Volksmund auch "Hetsche Maar" genannt, daher kommt der Name. Sägenkünstler Konrad Scholzen aus Schalkenmehren hat die "Hetschenkönigin" als Frosch nachgebildet und sie ziert nun den Weg als Figur in Holz und auf den Infotafeln rund um die beiden Maare. Zudem werden spezielle Führungen mit erzählten Sagen, Mythen und Märchen angeboten.Finanziert wurde der Flächenankauf durch Fördermittel der "Aktion Blau", Eigenmittel der Gemeinde Eckfeld, Mittel der Oberen Naturschutzbehörde sowie des Kreises Daun. Das DLR Mosel hat zusammen mit dem Forstamt Daun, dem NABU Daun, der Gemeinde Gillenfeld, dem Maarmuseum Manderscheid, dem Eifelverein, der Touristinformation Daun und dem Angelverein Gillenfeld Partner gefunden und gemeinsam das Projekt realisiert. "Wir wollen der Bevölkerung hier zeigen, wie schön unsere Landschaft ist und das natürlich auch nach außen tragen", sagte Hubert Friedrich, Leiter des DLR Mosel. Der Themenweg dient aber auch als Informationsquelle für wissbegierige Hobbypaläontologen, die hier die Zusammenhänge und den Verlauf eines verlandenden Maares sehen können. Das Holzmaar ist inzwischen mit seiner Paläontologie Ziel von Wissentschaftlern wie Dr. Andreas Lücke vom Forschungszentrum Jülich, die hier Forschungen bezüglich Schichtung, Verdunstung und Sedimentierung des Maares betreiben. Erholungssuchende können jetzt auf "wilden Pfaden" und begleitet von mystischen Holzfiguren, die Märchen von den Maaren erzählen, das Naturschutzgebiet Holzmaar neu erleben.

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