Maibaum fällt, bevor er steht

GEROLSTEIN. (vog) Mehr als 300 Leute wollten mitverfolgen, wie der Maibaum am Gerolsteiner Rathaus aufgestellt wird. Schüler der Grundschule Waldstraße sorgten für Festtagsstimmung. Pech allerdings: Das Aufstellen des Baums scheiterte an einem technischen Defekt.

 Hier war die Welt noch in Ordnung: Vor zahlreichen Zuschauern am Gerolsteiner Rathaus gestalteten Schüler die Maibaum-Zeremonie.Foto: Gabi Vogelsberg

Hier war die Welt noch in Ordnung: Vor zahlreichen Zuschauern am Gerolsteiner Rathaus gestalteten Schüler die Maibaum-Zeremonie.Foto: Gabi Vogelsberg

Der Arbeitskreis (AK) "Stadtrechte" zur Organisation des Festjahrs "50 Jahre Wiederverleihung der Stadtrechte" hatte die Maibaum-Tradition mit ins Programm genommen. AK-Mitglied Wilma Herzog hatte die Idee, die Schüler der Grundschule an der Waldstraße einzubinden. Schulleitung, Lehrer und Schüler ließen sich nicht lange bitten und stellten ein tolles Programm auf die Beine. Mehr als 150 Schüler waren mit von der Partie. Zum ersten Mal wurde die Maibaum-Tradition in Gerolstein von so viel Tamtam begleitet. Allerdings scheiterte das Aufstellen des Baums. Die Feuerwehr war mit einigen Fahrzeugen im Einsatz. Per Handarbeit montierten sie die geschmückte, vier Meter lange Baumkrone an den 25 Meter langen Fichtenstamm. Es folgte der Einsatz von Maschinen: Ein Bagger hob den Maibaum, der auf der Wiese lag, an der Spitze an. Die Feuerwehrmänner hatten eine Stahlseilwinde angebracht, die vom Feuerwehrauto am Rande des Brunnenplatzes gesteuert wurde. Alle 300 Augenpaare verfolgten die Arbeiten und warteten darauf, dass die Metallverankerung, in der das Ende des Baumes steckte, einrastete und verschraubt werden konnte.Verankerung soll rasch repariert werden

Doch weit gefehlt. Der Übergang vom Bagger zur Seilwinde dauerte nur einen kurzen Moment. Der Baum klatschte auf die Wiese zurück. Zeitgleich brachen die Verankerungen. Glück im Unglück: Niemand wurde verletzt. In den nächsten Tagen soll die Metallkonstruktion repariert werden und der Maibaum sicher und stabil aufgestellt werden. Dabei hatte das Abendprogramm so gut angefangen. Lehrerin Ingrid Hess übte mit einer Schülergruppe einen Reigentanz mit wehenden, bunten Tüchern ein. Die Lehrerinnen Martina Nägel und Christina Talmann hatten gemeinsam mit Schülern die Baumkrone mit 80 bunten Bändern geschmückt. Dazu spielte die Flötengruppe unter Leitung von Eva-Maria Hanke-Rett Frühlingslieder. Ein Chor, zusammengewürfelt aus Schülern aller Jahrgänge, wurde von Wolfgang Zech mit der Gitarre und Rudi Müller mit dem "Quetschböggel" begleitet. Die Stimmung in der dicht gedrängten Zuschauermenge zwischen Rathaus, Touristpavillon und Kyllwiese stieg immer mehr. Applaus gab es für die Grundschüler und auch für den Spielmannszug der Feuerwehr. Schulleiter Horst Follmann meinte begeistert: "Wir hätten nichts dagegen, das jedes Jahr zu machen." Stadtbürgermeister Georg Linnerth dankte dem AK "Stadtrechte" und allen Teilnehmern aus der Grundschule. Er meinte: "Das ist eine tolle und beispielhafte Geschichte."

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