Hillesheim. In der Grundschule Hillesheim ist in den Sommerferien keine Ruhe eingekehrt. Das liegt nicht nur daran, dass die Küche umgebaut wird. An den vier Tagen des Kunstkurses für alle Generationen geht es bunt und lebhaft zu.
Beim Besuch des Trierischen Volksfreunds sind in der Pausenhalle gerade zwei Frauen mittleren Alters und zwei zehnjährige Jungen im unteren Viertel einer mannshohen Leinwand künstlerisch zu Gange. "Wir haben uns die Arbeit aufgeteilt", erklärt einer der Jungen, Lars Kaster. "Jeder hat einen Partner, den man beim Flaschendrehen zugeteilt bekommen hat."
Familie und Volksfreund

Zuvor sind bei der Morgenmeditation, die die Künstlerin Cornelia Lenartz gemeinsam mit der staatlich geprüften Heilpraktikerin Margret Michaeli aus dem saarländischen Wellesweiler gehalten hat, Bäume zum Thema erklärt worden.
Im Laufe des Tages wird reihum und paarweise an einem Gemeinschaftsbild gearbeitet. In der übrigen Zeit beschäftigen sich die Kursteilnehmer mit ihren Einzelbildern, malen im Werkraum ihre Motive mit Acryl, Aquarell oder Ölkreide auf Leinwand oder Papier.
Der Malkurs der Jugendkunstschule (JKS) Vulkaneifel mit Lenartz ist ein Bestandteil des Ferienprogramms der Einrichtung. Das Besondere: Die Teilnehmer kommen aus allen Generationen, und es nimmt auch eine saarländische Gruppe teil.
Lenartz führt Einzel- und Gruppengespräche. "Es ist ein ständiger Wechsel von Einzel- und Gemeinschaftserlebnissen", beschreibt die Künstlerin und Kunstpädagogin das Konzept des Kurses.
Die Kommunikation laufe sehr gut, die gegenseitige Unterstützung sei bemerkenswert, lobt sie ihre Schüler. Die Erwachsenen seien besonders begeistert von der genialen Fähigkeit der Kinder, Farben zu mischen. Von den Malprozessen und den Ergebnissen ist auch die Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, Heike Bohn, beeindruckt. Sie schaut, so oft es geht, im Werkraum der Grundschule vorbei.
Jetzt hat sie gerade eine Einkaufstour mit dem Fahrrad unterbrochen, um sich ein Bild von den Fortschritten zu machen. "Ich bewundere das anregende Miteinander", sagt sie. An dem viertägigen Kurs, der mit einer Ausstellung für Familien und Freunde der Teilnehmer endet, nehmen insgesamt 17 Kinder und Erwachsene teil. Die jüngste Teilnehmerin ist acht, die älteste 73 Jahre.
"Den Kurs finde ich toll, weil auch Erwachsene mitmachen. Bei einer Entspannungsübung sollten wir uns einen Baum vorstellen. Da habe ich an die Kastanie gedacht, die mal bei unserem Haus stand, und habe dann den Baum gemalt." Lars Kaster (10) Oberbettingen. "Ich male gerne, und hier finde ich gut, dass wir auch Gruppenarbeit machen. Ich lerne neue Maltechniken kennen. Ich habe schon einen Hundewelpen, eine Seerose und Kapuzinerkresse in einer Vase gemalt." Sophia Michaeli (10), Wellesweiler, Saarland. "Ich hatte von dem Malkurs gelesen und mich sofort angemeldet. Ich nehme für meine Arbeit als Kunstlehrerin an der Gillenfelder Schule viele Anregungen mit. Die Kinder inspirieren mich mit ihrer Leichtigkeit und Unbeschwertheit." Anni Hieronimus-Thiel (49), Immerath. Die Jugendkunstschule (JKS) Vulkaneifel ist 2009 an den Start gegangen und arbeitet mit Schulen, Vereinen, Kommunen und der Kunstakademie Rheinland-Pfalz zusammen. 2010 fand ein Kunstcamp in Zusammenarbeit mit dem Kreisjugendamt und der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Hillesheim statt, das in den Sommerferien 2012 neu aufgelegt werden soll. Im Rahmen des Krimifestivals Tatort Eifel im September 2011 veranstaltet die JKS eine Malparty. Kontakt und Info: Cornelia Lenartz, Telefon 06593/8623 oder 0177/2021002, oder Helene Dümmer, Telefon 06593/1352. bb