Manchmal scheitert es am defekten Drucker
Zum Abbau der Jugendarbeitslosigkeit starten der Caritasverband Westeifel und das Dekanat Daun das Kooperationsprojekt "Paten für Ausbildung". Am 17. September treffen sich die Schulsozialarbeiterin Esther Ben M'rad und der Dekanatsreferent Thomas Reichert erstmals mit interessierten Paten, darunter Rolf Blum aus Daun.
Daun. (bb) "Die Idee ist nicht neu, aber sie ist neu bei uns", bringen Esther Ben M'rad und Thomas Reichert bei der Projektvorstellung das Thema "Ausbildungspatenschaften" auf den Punkt. Dass Jugendliche ohne Schul- und/oder Ausbildungsabschluss am häufigsten von Arbeitslosigkeit betroffen oder bedroht seien, sei schon bei der Kampagne der bistumsweiten "Aktion Arbeit" im April in Daun ein Schwerpunktthema gewesen (der TV berichtete), erklären die Schulsozialarbeiterin und der Dekanatsreferent.
Ein Jahr lang zur Seite stehen
Mit Blick auf die Nachhaltigkeit einer solchen Kampagne und auf das Caritas-Jahresmotto "achten statt ächten" sei seinerzeit der Plan gefasst worden, lebens- und berufserfahrene Frauen und Männer als ehrenamtliche Ausbildungspaten zu gewinnen und für die Dauer eines Jahres benachteiligten Jugendlichen im Übergang von der Schule zur Arbeitswelt an die Seite zu stellen. Begonnen werden solle mit dem Projekt an den Hauptschulen Daun und Niederstadtfeld; später soll es auf das ganze Dekanat Daun ausgedehnt werden.
Fünf Paten haben sich spontan gemeldet
"Es gibt sehr gute Berufsorientierungsprojekte an den Schulen", betonen Ben M'rad und Reichert. Trotzdem fielen immer wieder Jugendliche durch das Raster. Häufig fehlten ihnen Erwachsene, die sie motivierten, die Schule erfolgreich abzuschließen und realistische Berufsperspektiven zu entwickeln.
Diese sollten nun ihre "Patenkinder" bei Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen unterstützen und ihnen auch helfen, auf Enttäuschungen und Absagen mit Selbstvertrauen und Durchhaltevermögen zu reagieren. "Manchmal scheitert eine Bewerbung, weil der Drucker kaputt ist", weiß Esther Ben M'rad. Letztes Ziel sei, die Jugendlichen in eine passende Ausbildung zu vermitteln, erklären die beiden Projektleiter.
Fünf Frauen und Männer hatten auf Thomas Reicherts Aufruf in dem Gottesdienst, der im Frühjahr im Rahmen der "Aktion Arbeit"-Kampagne in Daun gefeiert worden war, ihre Bereitschaft, eine Ausbildungspatenschaft zu übernehmen, angemeldet.
Dazu gehört auch Rolf Blum aus Daun. Dem TV sagte der gelernte Maschinenbaukonstrukteur und zuletzt als Angestellter des Ordnungsamts der Verbandsgemeinde Daun Tätige über seine Motivation: "Ich ärgere mich über die vielen Vorurteile gegenüber Jugendlichen." Es bringe nichts, sich zu beschweren und zu lamentieren.
"Lohnende Investion in die Jugend"
"Ich möchte ihnen helfen, wenn sie es schwer haben, den Schulabschluss zu schaffen und einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden", erklärte der 65-Jährige. Und: "Ich finde, dass Ausbildungspatenschaften eine lohnende Investition in die Jugend und damit in die Zukunft sind." Als er im Frühjahr von dem Projekt gehört habe, sei ihm spontan der Gedanke gekommen: "Da mache ich mit", und er habe sich umgehend im Dekanatsbüro gemeldet.
Wer sich für eine Ausbildungspatenschaft interessiert, kann sich melden bei Dekanatsreferent Thomas Reichert, Telefon 06592/982550, E-Mail: dekanat.daun@bistum-trier.de, oder bei der Schulsozialarbeiterin Esther Ben M'rad, Telefon 06592/980199 (dienstags und freitags) oder 06596/1609011 (montags, mittwochs und donnerstags), E-Mail: Schulsozialarbeit.vg-daun@web.de.
Am Mittwoch, 17. September, 19.30 Uhr, findet im Caritashaus, Mehrener Straße 1, Daun, eine Informationsveranstaltung statt.
