Mandat und Mäuse

Zuerst die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, nun die Vereinten Nationen: Schon wieder soll von außen in Belange des Kreises Daun eingegriffen werden. Diesmal geht es um den Dauerstreit zwischen Daun und Gerolstein.

"Die kunn eenfach nit parat", sage ich schon seit Jahren zu meiner Walburga. Also nichts Neues. Doch nun droht der Streit zur offenen Auseinandersetzung zu werden. Denn: Die Gerolsteiner haben endgültig die Faxen dicke. Zwar sollen sie weiterhin den Hauptzahlmeister für den maroden Kreis spielen, bei der anstehenden Gebietsreform dennoch in die Röhre schauen. Dabei wollen die doch so gerne zum offiziellen Mittelpunkt der Eifel erklärt werden. Wäre ja auch nur gerecht. Doch die Dauner sagen: "Nur über unsere Leichen!" Weshalb sich nun aber der Weltsicherheitsrat der Sache annimmt, ist schon ein wenig komisch. Ich glaube ja, der Nerothert Ortsbürgermeister Schommers steckt dahinter. Der hat denen das in New York gesteckt. Auf die Gerolsteiner ist der überhaupt nicht mehr gut zu sprechen, seit die ihm einen Strich durch seine Windpark-Pläne gemacht haben. Mit den Daunern haben es die Nerother aber auch noch nie so gehabt. Und dass Dauner und Gerolsteiner täglich durch den Ort brettern, fuchst ihn sowieso. Nun hat der schlaue Fuchs wohl erkannt, dass er sowohl der Raserei ein Ende bereiten als auch für Neroth einiges herausschlagen kann. Denn wie aus Diplomatenkreisen zu hören ist, soll das Mausefallendorf, das sowohl an Dauner (Neunkirchen) als auch an Gerolsteiner (Gees) Stadtgemarkung grenzt, zur entmilitarisierten Zone erklärt werden: Der Nerother Kopf quasi das Eifeler Pendant zu den Golan-Höhen. Das würde auch erklären, weshalb das Gemeindehaus so opulent um- und ausgebaut worden ist. Könnte leicht als Verhandlungsort für die künftige Vulkaneifel-Road-Map dienen. Internationale Delegationsgrößen nimmt das Haus locker auf. Etwa alles von langer Hand geplant? Gut möglich. Ich aber glaube, dem Schommers geht es gar nicht um den Frieden, sondern um sein Dorf: kein Durchgangsverkehr mehr, dafür internationale Gelder für die Friedensmission. Gehofft wird auch auf ein Wiedererstarken der heimischen Industrie, wenn erstmal die Grenzübergänge allesamt mit Mausefallen gesichert werden. Auch der Tourismus dürfte florieren, schließlich müssen Unterkünfte für die Blauhelme und die vielen zu erwartenden Polit-Touristen geschaffen werden. Und schließlich scheint es dem Ortschef um seinen eigenen Blauhelm zu gehen, der ihm versprochen worden zu sein scheint (siehe Foto), meint

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