Manderscheid bremst Dauner Vorstoß

Daun/Manderscheid · Die Kommunalreform weckt Begehrlichkeiten. So wirbt der Bürgermeister der VG Daun um Teile der Verbandsgemeinde Manderscheid, nachdem der Manderscheider Stadtrat sich gegen eine Fusion mit der VG Wittlich-Land ausgesprochen hat. Doch der Manderscheider Bürgermeister will davon zunächst nichts wissen.

Daun/Manderscheid. In etwas mehr als sieben Wochen endet die sogenannte Freiwilligkeitsphase der Kommunal- und Verwaltungsreform des Landes, in der sich Verbandsgemeinden Fusionspartner aussuchen können. Einige von ihnen, die vom Land aufgefordert worden sind, Gespräche über einen Zusammenschluss zu führen, pochen aber weiter auf ihre Eigenständigkeit und verhandeln nicht.
Keine Fusion mit Wittlich-Land



Gespräche über eine Fusion laufen hingegen in der unmittelbaren Nachbarschaft des Kreises: zwischen der VG Manderscheid und der VG Wittlich-Land (Kreis Bernkastel-Wittlich) - was in der Stadt Manderscheid aber auf wenig Gegenliebe stößt.
In seiner jüngsten Sitzung hat der Stadtrat beschlossen: keine Fusion, weder freiwillig noch vom Land verordnet, mit der VG Wittlich-Land. Wichtigste Begründung: Es sei zu erwarten, dass die Tourismusförderung leide. Das sei nicht akzeptabel.
Der Beschluss des Rats hat den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun, Werner Klöckner (CDU), aktiv werden lassen. In der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses hat er sich die Rückendeckung des Gremiums dafür geholt, mit seinem Manderscheider Kollegen Wolfgang Schmitz (CDU) zu sprechen.
Keine komplette Fusion


Dabei geht es Klöckner weniger um eine komplette Fusion mit der VG Manderscheid, sondern darum, ob einige Gemeinden wie Bettenfeld, Meerfeld oder Eckfeld in die VG Daun wechseln würden.
"Ich habe das Gefühl, dass die eine oder andere Gemeinde dazu bereit wäre. Deshalb sehe ich durchaus einen Ansatzpunkt für ein Gespräch", begründet Klöckner seinen Vorstoß.
Teile der Verbandsgemeinde Manderscheid sind traditionell nach Daun orientiert, beispielsweise im Bereich Schulen. Auf die weiterführenden Schulen in der Kreisstadt gehen viele Kinder aus der Nachbar-VG. Aber auch im Tourismus gibt es viele Anknüpfungspunkte: Daun und Manderscheid arbeiten ebenso wie Ulmen im Projekt Gesundland Vulkaneifel zusammen. Teile von Manderscheid liegen im Naturpark Vulkaneifel.
Kommunal reform


Getroffen haben sich Klöckner und Schmitz zwischenzeitlich zwei Mal, allerdings nicht in Sachen Kommunal- und Verwaltungsreform, sondern bei den Einweihungen des neu gestalteten Kurparks in Bad Bertrich und des Vulkanerlebnisparks Mosenberg in Bettenfeld. Der Manderscheider Bürgermeister hat die Gelegenheit genutzt, seinem Dauner Amtskollegen den derzeitigen Stand zu erläutern. Schmitz: "Ich habe Herrn Klöckner gesagt, dass zunächst die noch laufenden Gespräche mit der VG Wittlich-Land zu Ende gebracht werden müssen, bevor es gegebenenfalls zu neuen Verhandlungen kommen kann. Dazu gibt es einen eindeutigen Beschluss des VG-Rats Manderscheid." So wird es während der Freiwilligkeitsphase es wohl keine Gespräche mehr geben.
Und nicht nur diese Vorgabe steht vor möglichen offiziellen Gesprächen. Denn nach wie vor gilt, dass das Land gegen den Wechsel einzelner Gemeinden in einen anderen Kreis ist. Und auch der Bernkastel-Wittlicher Landrat Gregor Eibes (CDU) will keine Gemeinde mehr abgeben, um den Bestand seines Kreises nicht zu gefährden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort