Mappe statt Moped

Zweijährige Vakanz beendet: Rockeskyll hat wieder einen Ortsbürgermeister: Volker Oos (44), der seine Bereitschaft zur Kandidatur in den letzten Wochen signalisiert hatte, ist einstimmig vom Ortsgemeinderat (elf Ja-Stimmen, eine Enthaltung) gewählt worden. Auch in allen anderen Ortsgemeinden im Gerolsteiner Land sind die Ortsbürgermeister mittlerweile im Amt.

 Volker Oos (44), ist neuer Ortsbürgermeister von Rockeskyll. Fürs Motorradfahren wird er künftig mutmaßlich weniger Zeit haben. TV-Foto: Mario Hübner

Volker Oos (44), ist neuer Ortsbürgermeister von Rockeskyll. Fürs Motorradfahren wird er künftig mutmaßlich weniger Zeit haben. TV-Foto: Mario Hübner

Rockeskyll/Gerolstein. Der neue Ortsbürgermeister von Rockeskyll heißt Volker Oos. Der gebürtige Rockeskyller ist 44 Jahre alt, verheiratet und Vater einer 21-jährigen Tochter. Er tritt die Nachfolge von Peter Bartlick an, der vor rund zwei Jahren wegen persönlicher Anfeindungen das Amt niedergelegt hatte. Fortan fand sich kein Nachfolger - weder nach seinem Rücktritt, noch bei der Urwahl am 8. Juni. Die Geschäfte des Ortes führte der alte und neue erste Beigeordnete Stefan Schmitz, der aus familiären und zeitlichen Gründen eine Kandidatur aber bereits frühzeitig abgelehnt hatte (der TV berichtete). Nach Worten des neuen Ortschefs haben sowohl Schmitz als auch "drei bis vier Ratsmitglieder ihren Rücktritt für den Fall angekündigt, dass sich wieder niemand für den Ortsbürgermeisterposten findet". Also auch eine gehörige Portion Verantwortungsbewusstsein als Beweggrund für die Kandidatur?

"Na ja, ich habe halt Zeit und bin bereit, Verantwortung zu übernehmen", sagt Werkzeugmachermeister Oos, der mittlerweile ausschließlich Frühschicht arbeitet und so jeden Tag um 15 Uhr Feierabend hat. Auch in der Bartlick-Ära saß er schon einmal für drei Jahre im Gemeinderat. Wegen, wie er sagt, "Differenzen" mit dem damaligen Ortschef aber hat er sein Mandat niedergelegt. "Den Stress wollte ich mir nicht mehr antun." Das war noch vor der Zeit, als die jüngste, behinderte Tochter von Volker und Elvira Oos gestorben war. Zuvor hatte die Familie die Tochter am Nachmittag zu Hause gepflegt. "Ich weiß, was Belastung bedeutet", sieht er sich gerüstet für den neuen Nebenjob in seinem Heimatdorf, das in der Vergangenheit desöfteren durch Streitigkeiten innerhalb der "Dorfgemeinschaft" aufgefallen war. In jüngster Zeit aber wurde - nicht zuletzt dank des Engagements von Vorgänger Peter Bartlick - Achtbares geleistet. Allen voran der Umbau des Hauses 42 zu einem Veranstaltungs- und Jugendhaus, aber auch der Umbau des Sportheims, die Reaktivierung des Sportvereins sowie einige Jugendprojekte. Und daran haben sich etliche Bürger beteiligt. So erfreut sich das Dorf mittlerweile wieder vermehrter Harmonie. Das weiß auch Oos zu schätzen. Er sagt: "Es war nie ruhiger als jetzt, und es gilt, den Schwung noch ein wenig zu nutzen, denn ich sehe durchaus eine Bereitschaft vieler Bürger, sich fürs Dorf einzusetzen." Zudem sei es ein Unding, dass es "in einem Dorf mit knapp 300 Einwohner so einen Hickhack gegeben hat." Machtworte, wie vielleicht bei seinem Vorgänger, sind seine Sache nicht. "Bringt eh nichts", sagt er.

Als zentrales Thema sieht er die Verkehrsproblematik im Ort, die sich seiner Meinung nach auch durch den Straßenumbau in der Ortsmitte "nicht befriedigend verbessert" habe.

Zu seinen sonstigen Beweggründen sagt der neue Ortsbürgermeister, der in seiner Freizeit gerne Motorrad und mit seiner Frau in Urlaub fährt: "Das ist ja wohl ein relativ interessanter Job." EXTRA Die Riege der Ortsbürgermeister im Gerolsteiner Land ist komplett: Nach den urgewählten Kandidaten wurden in vier Dörfern die Ortsbürgmeister vom Rat gewählt: In Rockeskyll Volker Oos, in Berlingen Erwin Schüller (53 Jahre), in Densborns Herbert Oeffling (53) und in Kalenborn-Scheuern Lothar Streicher (43). (mh)

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